Moralische Reflektionen Über Einen Geklauten Bierkasten

Derzeit zeigt der Adler wieder alle seine Kralln.
In solchen Phasen muss man Feste eben feiern, wie sie falln.
Und ich war grad dabei, mir was Gutes zu tun, auf dem Weg zur Tanke hin.
Da stand so n japanisches Auto rum, da war n voller Bierkasten drin.

Ich dachte, den hat der Herrgott mir höchstpersönlich hingestellt.
Dass ich kapier, dass sich was Gutes tun sich lohnt in dieser Welt.
Da hab ich dem Toyotatyp was Schlechtes getan, ich komm moralisch damit klar.
Ich nahm seinen Kasten als meinen an, weil die Hecktür offen war.

Ich bin im Grund nicht kriminell,
die Chance war einfach zu reell.
Wenn's einen gibt, der was nicht schützt,
freut sich der andre, der's stibitzt.

Klar hab ich dem Typen sein Bier direkt geklaut.
Jeder muss die Scheiße eben fressen, die er baut.
Jetzt sitz ich hier in meinem stillen Kämmerlein, und lächle selig vor mich hin.
Zieh mir auf andrer Leute Kosten nen Kasten rein, und dann das Pfand noch als Gewinn.

Ich bin im Grund nicht kriminell,
die Chance war einfach zu reell.
Wenn's einen gibt, der was nicht schützt,
freut sich der andre, der's stibitzt.

Bin ich ein Dieb, nur weil ich auf nem guten Weg was Gutes fand?
Oder war es meine Pflicht, ihn zu strafen für den Unverstand?
Erstens lässt man keinen Kasten im Auto stehn,
zweitens lässt man wenn nicht auf.
Drittens musst ich so nicht bis zur Tanke gehn,
und viertens scheiß ich drauf.

Ich bin im Grund nicht kriminell,
die Chance war einfach zu reell.
Wenn's einen gibt, der was nicht schützt,
freut sich der andre, der's stibitzt.
Wenn's einen gibt, der was nicht schützt,
freut sich der andre, der's stibitzt.



Credits
Writer(s): Götz Widmann, Martin Simon
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