Wüstenblume

Sie ist grad angekommen aus nem Kriegsland,
wegen der Narbe guckt sie jeder schief an.
Das hat man ihr damals in der Heimat angetan,
sie versteckt die Seite mit ihren langen Schwarzen Haar'n.
Ihre Träne fließt ganz alleine auf dem Heimweg,
sie geht auf dem Spielplatz wenn die anderen wieder Heim geh'n.
Wie jede andere Königin wünscht sie sich einen König,
doch es gibt keinem der ihr sagt das sie schön ist.
Keine Schwester die manchmal zu ihr kalt ist,
kein Bruder der ihr zeigt was richtig und falsch ist.
Keine Freundin in der Schule ganz alleine in der Pause,
jeder läuft an ihr vorbei doch keiner schaut ihr in die Augen.
Und sie kämpft damit ihre Eltern wieder lächel'n,
doch sie hat vergessen das sie selbst nicht mehr lächelt.
Jedes mal muss sie sich mit dem Spiegel mit dreh'n,
sie wird Traurig und sie singt mit Tränen.

Sie ist älter, größer, schlanker,
die Narbe ist geblieben trotzdem 5 mal am Tag Dankbar.
Sie ist einsam ja sie spürt das,
Stolz aber das kein Mann sie bis heute berührt hat.
Die Stimme aus dem Schlafzimmer immer Mitternachts,
macht die Nacht warm und ihre Kinder wach.
Jeder kennt die Stimme aber keiner kennt ihr ausseh'n,
weil sie schnell rausgeht bevor die ander'n aufsteh'n.
Immernoch keine Freunde keiner der sie anlächelt,
wenn sie Probleme hat muss sie mit der Wand sprechen.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort,
ihre Stimme dringt in wichtigen Ohr'n.
Er stellt sich vor Universal-Management,
der Talente auf der Straße schnell erkennt.
Dieser Engel war verletzt an den Flügel'n,
und heute singt sie mit Tränen auf der Bühne.