O Freude über Freude
O Freude über Freude!
Ihr Nachbarn, kommt und hört,
Was mir dort auf der Heide
Für Wunderding passiert!
Es kam ein weißer Engel
Zu hoher Mitternacht,
Der sang mir ein Gesängel,
Daß mir das Herze lacht.
Er sagte: Freut euch alle,
Der Heiland ist geborn
Zu Bethlehem im Stalle,
Das hat er sich erkorn.
Die Krippe ist sein Bette;
Geht hin nach Bethlehem!
Und wie er also red'te,
Da flog er wieder heim.
Ich dacht, du mußt nicht säumen,
Ich ließ die Schäflein stehn.
Ich lief dort hinter den Zäunen
Bis zu dem Stalle hin.
Da ward ich schier geblendet
Von einem lichten Strahl,
Der hatte gar kein Ende
Und wies mich in den Stall.
Der Stall war wie ein Nestchen
Aus gelbem, dürrem Stroh,
Die Wände waren Ästchen,
Die Balken waren roh.
Das Dach war herzlich dünne
Und hing am halben Haar.
Ich dachte: Ach da drinne,
Da liegt das Kindlein gar!
Ich schlich mich auf die Seite,
Ich schaute sacht hinein:
Da sah ich ein paar Leute
Im fahlen Lampenschein.
Da sah ich keine Wiege,
Doch nur ein Bündel Stroh,
Darauf das Kindlein liegen:
Kein Maler träf' es so!
Es hatte ein Paar Wänglein,
Als wenn's zwei Röslein wärn,
Ein Mündchen wie ein Englein,
Zwei Äuglein wie zwei Stern,
Ein Köpfchen wie ein Täubchen,
Gekräuselt wie der Klee,
Ein hübsches, herzig's Leibchen,
Viel weißer als der Schnee.
Die Mutter kniet' daneben;
Der hab ich's angesehn:
Sie würd' bei ihrem Leben
Für nichts das Kindlein geb'n!
Bald nahm sie's aus dem Bette,
Bald legt' sie's wieder 'nein.
Das könnte, ach ich wette,
Umsorgter wohl nicht sein.
Zur andren Seit' daneben,
Da kniet' ihr lieber Mann
Und neigt sich ganz ergeben,
Betet das Kindlein an.
Er küßt's all Augenblicke,
Das dau'rt die ganze Nacht.
Er hat's in einem Stücke
Nur immer angelacht.
Ich glaub, im ganzen Lande
Da gibt's kein solch schön Kind.
Es lag im Strahlenkranze,
Man wurd schier davon blind.
Ich dacht in meinem Sinne:
Das Kindlein ständ dir an,
Wenn du dir's kannst gewinnen,
Du wagst ein Lämmlein dran!
Ihr Nachbarn, kommt und hört,
Was mir dort auf der Heide
Für Wunderding passiert!
Es kam ein weißer Engel
Zu hoher Mitternacht,
Der sang mir ein Gesängel,
Daß mir das Herze lacht.
Er sagte: Freut euch alle,
Der Heiland ist geborn
Zu Bethlehem im Stalle,
Das hat er sich erkorn.
Die Krippe ist sein Bette;
Geht hin nach Bethlehem!
Und wie er also red'te,
Da flog er wieder heim.
Ich dacht, du mußt nicht säumen,
Ich ließ die Schäflein stehn.
Ich lief dort hinter den Zäunen
Bis zu dem Stalle hin.
Da ward ich schier geblendet
Von einem lichten Strahl,
Der hatte gar kein Ende
Und wies mich in den Stall.
Der Stall war wie ein Nestchen
Aus gelbem, dürrem Stroh,
Die Wände waren Ästchen,
Die Balken waren roh.
Das Dach war herzlich dünne
Und hing am halben Haar.
Ich dachte: Ach da drinne,
Da liegt das Kindlein gar!
Ich schlich mich auf die Seite,
Ich schaute sacht hinein:
Da sah ich ein paar Leute
Im fahlen Lampenschein.
Da sah ich keine Wiege,
Doch nur ein Bündel Stroh,
Darauf das Kindlein liegen:
Kein Maler träf' es so!
Es hatte ein Paar Wänglein,
Als wenn's zwei Röslein wärn,
Ein Mündchen wie ein Englein,
Zwei Äuglein wie zwei Stern,
Ein Köpfchen wie ein Täubchen,
Gekräuselt wie der Klee,
Ein hübsches, herzig's Leibchen,
Viel weißer als der Schnee.
Die Mutter kniet' daneben;
Der hab ich's angesehn:
Sie würd' bei ihrem Leben
Für nichts das Kindlein geb'n!
Bald nahm sie's aus dem Bette,
Bald legt' sie's wieder 'nein.
Das könnte, ach ich wette,
Umsorgter wohl nicht sein.
Zur andren Seit' daneben,
Da kniet' ihr lieber Mann
Und neigt sich ganz ergeben,
Betet das Kindlein an.
Er küßt's all Augenblicke,
Das dau'rt die ganze Nacht.
Er hat's in einem Stücke
Nur immer angelacht.
Ich glaub, im ganzen Lande
Da gibt's kein solch schön Kind.
Es lag im Strahlenkranze,
Man wurd schier davon blind.
Ich dacht in meinem Sinne:
Das Kindlein ständ dir an,
Wenn du dir's kannst gewinnen,
Du wagst ein Lämmlein dran!
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