Palästinalied

Nû lebe ich mir alrêrst werde
sît mîn sündic ouge sihet
daz hêre lant und ouch die erde
der man vil der êren gihet.
Nû ist geschehen, des ich ie bat:
ich bin komen an die stat
dâ got mennischlîchen trat.
Schœniu lant rîch unde hêre
swaz ich der noch hân gesehen
sô bist dûz ir aller êre.
Waz ist wunders hie geschehen!
Daz ein maget ein kint gebar
hêre über aller engel schar
was daz niht ein wunder gar?
Hie liez er sich reine toufen
daz der mensche reine sî.
Dô liez er sich hie verkoufen
daz wir eigen wurden frî.
Anders wæren wir verlorn.
Wol dir, sper, kriuze unde dorn!
Wê dir, heiden, daz ist dir zorn!
Hinnen fuor der sun zer helle
von dem grabe, dâ er inne lac.
Des was ie der vater geselle
und der geist, den nieman mac
sunder scheiden: êst al ein
sleht und ebener danne ein zein
als er Abrahâme erschein.
In diz lant hât er gesprochen
einen angeslîchen tac
dâ diu witwe wirt gerochen
und der weise klagen mac
und der arme den gewalt
der dâ wirt an ime gestalt.
Wol ime dort, der hie vergalt!



Credits
Writer(s): Graham Derrick, Walter Von Der Vogelweide
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