Eiszeit

Schon gemerkt, Bruder?
Liegst allein im Straßengraben,
zugedeckt mit Pappkarton.
Wurdest Du je wahrgenommen?

Schon gemerkt, Bruder?
Den Karren an die Wand gefahren,
die Selbstachtung komplett verloren,
die Zehen sind schon angefroren.

Auf der schiefen Bahn, Bruder,
kann man leicht ins Schleudern kommen,
den falschen Leuten zugehört,
Dein halbes Leben eingesperrt.

Hör zu, Bruder,
niemand wird Dir Hände reichen,
falsche Zeit und falscher Ort,
niemand glaubt Dir je ein Wort.

Bist ohne Halt und Doppelboden,
durch Maschen von dem Netz geflogen!
Ein denkbar schlechter Ort dafür.
Weißt Du, wo wir leben hier?

Eiszeit!
Einsam unter vielen
Allein zurück geblieben
Wo führt dich die Zukunft hin?

Schon davon gehört, Bruder,
jeder kämpft für sich allein,
jeder fischt für sich im Trüben,
die Opfer sind zurückgeblieben.

Kalt, Bruder,
Mitleid ist hier völlig fremd,
wer einmal von der Norm abweicht,
wird nach hinten durchgereicht.

Bist ohne Halt und Doppelboden,
durch Maschen von dem Netz geflogen!
Ein denkbar schlechter Ort dafür.
Weißt Du, wo wir leben hier?

Eiszeit!
Einsam unter vielen
Wo sind wir geblieben
Wo führt uns die Zukunft hin?

Einsam laufen wir durchs Leben,
der Boden ist aus purem Eis,
schon mancher ist zurückgeblieben
aufgerieben, ganz allein unter vielen ...
unter vielen ...
ganz allein unter vielen ...
unter vielen ...

Eiszeit!
Einsam unter vielen
Allein zurück geblieben
Wo führt dich die Zukunft hin?

Eiszeit!
Eiszeit!
Eiszeit!
Eiszeit!
Eiszeit!
Eiszeit!

Hier in der Eiszeit!
Einsam unter vielen
Wo sind wir geblieben
Wo führt uns die Zukunft hin?



Credits
Writer(s): Heiner Jaspers, Thomas Andy Lindner, Stefan Brunner, Martin Christoph Duckstein, Matthias Richter
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