Nichts hören, nichts sagen, nichts sehn

Kaiserliche Majestät.
Kurfürst Friedrich von Sachsen wünscht,
Sie zu sprechen. In der Angelegenheit
seines Untertanen Martin Luther:

Majestät, Sie sind Kaiser, weil ich bei der Wahl
Ihnen meine Stimme gab.
Dafür steh'n Sie in meiner Schuld.
Ihr Herr Vater, Maximilian, hat versprochen,
man lässt Luther geh'n.
Ich erwarte, dass das geschieht - noch heut'.

Ich, der Kaiser, kenn' meine Pflicht.
Ich bin jung, doch dumm bin ich nicht.
Nichts hören, nichts sagen, nichts seh'n.
Ich, der Kaiser, bin informiert.
Ich weiß, wie man Deutschland regiert.
Nichts, hören, nichts sagen, nichts seh'n.

Oh oh, oh oh...
Nichts hören, nichts sagen, nichts seh'n.

Feinde schwächen, jedes Wahlversprechen
nach den Wahlen brechen - gut regieren.

Der Dominikaner Faber, Majestät.
Im Auftrag des Papstes:

Majestät, Sie sind Kaiser, weil der Papst in Rom
Ihnen seinen Segen gab.
Dafür steh'n Sie in seiner Schuld.
Ihr Herr Vater, Maximilian, hat versprochen,
Luther wird verbrannt.
Ich erwarte, dass das geschieht - noch heut'.

Ich, der Kaiser, weiß, was man tut.
In der Politik bin ich gut.
Nichts hören, nichts sagen, nichts seh'n.
Ich, der Kaiser, bin instruiert.
Ich weiß, wie man Deutschland regiert.
Nichts hören, nichts sagen, nichts seh'n.

Oh oh, oh oh...
Nichts hören, nichts sagen, nichts seh'n.

Unklar bleiben, Widerstand vermeiden,
erst zuletzt entscheiden - gut regieren.
Pläne schmieden, pro und contra wiegen,
lügen und betrügen - gut regieren.

Feinde schwächen, jedes Wahlversprechen
nach den Wahlen brechen - gut regieren.
Streit nicht schlichten,
sich zu nichts verpflichten,
und auf nichts verzichten - gut regieren.

Oh oh, oh oh...
Nichts hören, nichts sagen, nichts seh'n.



Credits
Writer(s): Michael Kunze, Dieter Falk, Paul Falk
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