Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar

Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold
Als eine stille Kammer
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön
So sind wohl manche Sachen
Die wir getrost verlachen
Weil unsre Augen sie nicht sehen

Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel

Gott, lass dein Heil uns schauen
Auf nichts Vergänglichs trauen
Nicht Eitelkeit uns freun
Lass und einfältig werden
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein

Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod
Und, wenn du uns genommen
Lass uns in Himmel kommen
Du unser Herr und unser Gott

So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch
Verschon uns, Gott, mit Strafen
Und lass uns ruhig schlafen
Und unsern kranken Nachbarn auch



Credits
Writer(s): Johann Abraham Peter Schulz, Nena Kerner, Philipp Palm, Matthias Claudius
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