Einmal

Die Welt ist schlecht, die Welt ist böse.
In ganz Paris kannst du nur mir allein vertrauen.
Ich bin dein einz'ger Freund.
Ich bin der, der dich ernährt und kleidet,
Und der dich betrachtet als normal.
Ich will nur, dass du da draußen niemals leidest,
Nicht einmal ein einz'ges Mal.
Vergiss nicht, was du gelernt hast, Quasimodo:
Du bist entstellt.
- Ich bin entstellt.
Und du bist hässlich.
- Und ich bin hässlich.
Für diese Welt ist so ein Gräuel unerträglich.
Gehorche meinem Rat.
- Ihr seid für mich ein Vater.
Einmal siehst du's ein: Du bist ein Monstrum.
- Ich bin ein Monstrum.
Einmal reicht allein, sie sind brutal.
- Entstelltes Monstrum.
Willst du diese Höllenqual, mein Sohn?
Drum sei, was ich befahl - dir treu ergeben.
Ich bin mein Leben.
Bleib' mir loyal,
dies' Mal.
Es wart einmal.
Hier im Schutz der Kathedrale, hoch im Glockenturm,
Liegt vor mir die Welt in weiter Ferne.
Jahrelang versteckt sich von hier den Menschenstrom,
Sehne mich vom Leben was zu lernen.
Jahrelang entdecke ich Gesichter,
Menschen die ich niemals kennen werde.
Jahrelang will ich so sehr die Welt da unten seh'n,
Nichts versäumen, nicht mehr träumen.
Und einmal in der Sonne geh'n,
Ganz Paris nur einmal einen Tag lang seh'n,
Für mich erobern.
Einmal wird es alle Welt versteh'n,
Ohne Leid, ohne Qual,
Meine Zeit, sie kommt einmal.
Einmal mich im Gewirr der tausend Gassen zu verlier'n,
Draußen, wo die Menschenmassen leben.
Wie sie lachen, wie sie streiten
Und sich nie genier'n,
Würden sie auch alles dafür geben.
In meiner Fantasie spazier' ich,
Immer wieder einmal,
Fröhlich an der Seine,
Früh am Morgen einmal,
So wie die and'ren Menschen,
Glücklicher wie kein Mal,
Einen einz'gen Tag.
Ich will für mich nur eins,
Und ich zahl'
jeden Preis, ganz egal
ob als Greis, krumm und kahl,
Bis ich weiß, es war einmal