Richard Wagner, Régine Crespin, James King, Wiener Philharmoniker & Sir Georg Solti -
Wagner: Die Walküre
Die Walküre / Zweiter Aufzug: "Hinweg! Hinweg! Flieh die Entweihte!"
SIEGLINDE
Hinweg! Hinweg! flieh die Entweihte!
Unheilig umfängt dich ihr Arm;
entehrt, geschändet, schwand dieser Leib:
flieh' die Leiche, lasse sie los!
Der Wind mag sie verweh'n,
die ehrlos dem Edlen sich gab!
Da er sie liebend umfing,
da seligste Lust sie fand,
da ganz sie minnte der Mann,
der ganz ihr Minne geweckt
vor der süßesten Wonne heiligster Weihe,
die ganz ihr Sinn und Seele durchdrang,
Grauen und Schauder ob gräßlichster Schande,
mußte mit Schreck die Schmähliche fassen,
die je dem Manne gehorcht,
der ohne Minne sie hielt!
Laß' die Verfluchte, laß' sie dich fliehn!
Verworfen bin ich, der Würde baar:
dir reinstem Manne muß ich entrinnen,
dir herrlichem darf ich nimmer gehören.
Schande bring' ich dem Bruder,
Schmach dem freienden Freund!
SIEGMUND
Was je Schande dir schuf
das büßt nun des Frevlers Blut!
Drum fliehe nicht weiter;
harre des Feindes;
hier soll er mir fallen:
wenn Nothung ihm das Herz zernagt,
Rache dann hast du erreicht!
SIEGLINDE
Horch! die Hörner, hörst du den Ruf?
Ringsher tönt wüthend Getös':
aus Wald und Gau gellt es herauf.
Hunding erwachte aus hartem Schlaf!
Sippen und Hunde ruft er zusammen;
muthig gehetzt heult die Meute,
wild bellt sie zum Himmel
um der Ehe gebrochenen Eid!
Wo bist du, Siegmund? seh' ich dich noch?
brünstig geliebter, leuchtender Bruder?
Deines Auges Stern laß noch einmal mir strahlen:
wehre dem Kuß' des verworf'nen Weibes nicht!
Horch! o horch! das ist Hundings Horn!
Seine Meute naht mit mächt'ger Wehr:
kein Schwert frommt vor der Hunde Schwall:
wirf es fort, Siegmund! Siegmund, wo bist du?
Ha dort! Ich sehe dich! Schrecklich Gesicht!
Rüden fletschen die Zähne nach Fleisch;
sie achten nicht deines edlen Blicks;
bei den Füßen packt dich das feste Gebiß
du fällst in Stücken zerstaucht das Schwert:
die Esche stürzt, es bricht der Stamm!
Bruder! Mein Bruder!
Siegmund, ha!
SIEGMUND
Schwester! Geliebte!
Hinweg! Hinweg! flieh die Entweihte!
Unheilig umfängt dich ihr Arm;
entehrt, geschändet, schwand dieser Leib:
flieh' die Leiche, lasse sie los!
Der Wind mag sie verweh'n,
die ehrlos dem Edlen sich gab!
Da er sie liebend umfing,
da seligste Lust sie fand,
da ganz sie minnte der Mann,
der ganz ihr Minne geweckt
vor der süßesten Wonne heiligster Weihe,
die ganz ihr Sinn und Seele durchdrang,
Grauen und Schauder ob gräßlichster Schande,
mußte mit Schreck die Schmähliche fassen,
die je dem Manne gehorcht,
der ohne Minne sie hielt!
Laß' die Verfluchte, laß' sie dich fliehn!
Verworfen bin ich, der Würde baar:
dir reinstem Manne muß ich entrinnen,
dir herrlichem darf ich nimmer gehören.
Schande bring' ich dem Bruder,
Schmach dem freienden Freund!
SIEGMUND
Was je Schande dir schuf
das büßt nun des Frevlers Blut!
Drum fliehe nicht weiter;
harre des Feindes;
hier soll er mir fallen:
wenn Nothung ihm das Herz zernagt,
Rache dann hast du erreicht!
SIEGLINDE
Horch! die Hörner, hörst du den Ruf?
Ringsher tönt wüthend Getös':
aus Wald und Gau gellt es herauf.
Hunding erwachte aus hartem Schlaf!
Sippen und Hunde ruft er zusammen;
muthig gehetzt heult die Meute,
wild bellt sie zum Himmel
um der Ehe gebrochenen Eid!
Wo bist du, Siegmund? seh' ich dich noch?
brünstig geliebter, leuchtender Bruder?
Deines Auges Stern laß noch einmal mir strahlen:
wehre dem Kuß' des verworf'nen Weibes nicht!
Horch! o horch! das ist Hundings Horn!
Seine Meute naht mit mächt'ger Wehr:
kein Schwert frommt vor der Hunde Schwall:
wirf es fort, Siegmund! Siegmund, wo bist du?
Ha dort! Ich sehe dich! Schrecklich Gesicht!
Rüden fletschen die Zähne nach Fleisch;
sie achten nicht deines edlen Blicks;
bei den Füßen packt dich das feste Gebiß
du fällst in Stücken zerstaucht das Schwert:
die Esche stürzt, es bricht der Stamm!
Bruder! Mein Bruder!
Siegmund, ha!
SIEGMUND
Schwester! Geliebte!
Credits
Writer(s): Richard Wilhelm Wagner
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