Vom Aufstehen und Fallen (Momentaufnahme Teil 2)

Erklärt den Kindern dieser Welt, sie soll'n das mit dem Wachsen lassen
Wenn's eins gibt, was hier keiner braucht, sind's noch mehr, die sich selber hassen
Erklärt den alten, dass Geschichten ferner Zeiten hier nichts richten
Und uns, dass wir's nicht besser haben, nur lauter und in grelleren Farben

Erklärt den Hassern, dass der Zeit ganz egal ist, wie sie fluchen
Und dann noch gleich den Liebenden den steten Schmerz beim Endlossuchen
Erklärt den Guten, dass Verbrechen alter Tage sich jetzt rächen
Und uns, wenn uns die Tränen stör'n, dass sie halt schon dazugehör'n

Und draußen wird es alt und älter
Und drinnen hier bei mir, da wird's nur kalt und kälter
Köpfe voller Einsamkeit
Und draußen ist nur stummes Starren
Und drinnen Warten und Verharren
Mittendrin verlier ich Fäden
Und keiner kommt und sagt Bescheid
Keiner kommt und sagt Bescheid

Erklärt den Irren unter uns, dass sie das schon ganz richtig machen
Das eine, was uns jetzt noch hilft, die Augen zu und drüber lachen
Erklärt den Schlauen, dass ihr Wissen sinnlos ist beim Sinn-Vermissen
Und uns, wenn uns an allem fehlt, dass, was wir haben, ist, was zählt

Und draußen wird es alt und älter
Und drinnen hier bei mir, da wird's nur kalt und kälter
Köpfe voller Einsamkeit
Und draußen ist nur stummes Starren
Und drinnen Warten und Verharren
Mittendrin verlier ich Fäden
Und keiner kommt und sagt Bescheid
Keiner kommt und sagt Bescheid

Und hinter, vor und zwischen allem
Dem Aufstehen und dem Wiederfallen
Liegt sicherlich ein großer Sinn
Doch grade wegen und trotz allem
Dem Aufstehen und dem Wiederfallen
Sei mir die Traurigkeit verzieh'n
Und wenn's ihn gibt, dann find ich ihn
Doch liegt er nie, wo ich grad bin



Credits
Writer(s): Sascha Kraus, Ali Rakhshandeh
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