Giuditta / Act 4: Meine Lippen, die küssen so heiss

Ich weiß es selber nicht,
warum man gleich von Liebe spricht,
wenn man in meiner Nähe ist,
in meine Augen schaut und meine Hände küsst.

Ich weiß es selber nicht
warum man von dem Zauber spricht,
dem keiner widersteht, wenn er mich sieht
wenn er an mir vorüber geht.

Doch wenn das rote Licht erglüht
Zur mitternächt'gen Stund
Und alle lauschen meinem Lied,
dann wird mir klar der Grund:

Meine Lippen, sie küssen so heiß
Meine Glieder sind schmiegsam und weiß(weich),
In den Sternen da steht es geschrieben:
Du sollst küssen, du sollst lieben!

Meine Füße sie schweben dahin,
meine Augen sie locken und glüh'n
und ich tanz' wie im Rausch den ich weiß,
meine Lippen sie küssen so heiß!

In meinen Adern drin,
da rollt das Blut der Tänzerin
Denn meine schöne Mutter war
Des Tanzes Knigin im gold'nen Alcazar.

Sie war so wunderschön,
ich hab' sie oft im Traum geseh'n.
Schlug sie das Tamburin, zu wildem Tanz,
dann sah man alle Augen glühn!

Sie ist in mir aufs neu erwacht,
ich hab' das gleiche Los.
Ich tanz' wie sie um Mitternacht
Und fühl das eine bloß:

Meine Lippen, sie küssen so heiß!
Meine Glieder sind schmiegsam und weiß / weich,
In den Sternen da steht es geschrieben:
Du sollst küssen, du sollst lieben!
und ich tanz' wie im Rausch, denn ich weiß,
meine Lippen sie küssen so heiß!



Credits
Writer(s): Franz Lehar, Paul Knepler, Fritz Lohner-beda
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