Engerl

Mei Engerl is jenseits der Donau.
Irgendwo drüben in Kagran.
Ach bitte, allmächtiger Nordwind,
blas' ma mei Engerl bald ham.

Mei Engerl hat jetzt einen Andern,
irgendwo drüben in Kagran.
Ach bitte, allmächtiger Nordwind,
blas' ma mei Engerl bald ham.
Blas' ma mei Engerl raus aus dem Bett
von dem anderen Mann in Kagran.

Weil jedes hohlwangige G'spenst
was im Nebel draußen tanzt,
jeder Mörder im Gebüsch,
jede Spinne an der Wand,
springt mi an,
afach an,
weil I so hilflos bin,
wenn sie ned bei mir is;
und ich spür,
da wachsen Dornen in mein Hirn.

Und jede Wolke, die mi tragt,
jeder Schutzengel da oben,
sogar er, der Mann im Mond,
er, mei alter Schutzpatron
lasst mi fallen,
afach fallen,
weil I so nutzlos bin,
wenn sie ned bei mir is;
und sie wuchern scho,
die Dornen in mein Hirn.

Es hilft nix, mei Engerle kommt ned.
Mei Engerl kommt afach ned ham.
Waßt was, allmächtiger Nordwind?
Ich fang sie mir drüben in Kagran ...
Und tot oder lebendig,
mei Engerle kommt mit mir ham.



Credits
Writer(s): Christian Kolonovits, Ludwig Hirsch
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