Fahrstuhlmusik

Fahrstuhlmusik ist total schick.
Fahrstuhlmusik ist das Beste, was es gibt.
Fahrstuhlmusik, ich fahr ab auf den Beat.
Während er mich langsam in die Höhe zieht.

Und dann geh'n die Tür wieder auf, die Regale sind voll.
Die Leute versperren mir den Weg,
ich habe eine riesig lange Einkaufsliste,
ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Ich brauch ja noch so viel,
ich brauche noch den Fisch möglichst frisch,
Die neue Uhr für den Flur,
und ne Maske und nen Degen oder einen
Dönerspieß meinetwegen, und noch ne halbe Stunde Zeit.

Fahrstuhlmusik, ich glaub, ich krieg'n Knick.
Denn immer noch läuft es das beknackte gleiche Lied.
Dieser Fahrstuhlmusik-Scheiß – vorhin war er noch nice.
Doch soll ich Treppe laufen? Mir ist jetzt schon furchtbar heiß!
Ein Endlos-Augenblick bevor ich nen Rappel krieg.
Geht's nicht ein bißchen schneller, denn die Parkuhr, ja die tickt.

Da geh'n die Türn erneut auf,
ich stürme hinaus, die Umkleide platzt aus allen Nähten,
So wie die Jeans, in die ich mich mühsam reinge-zwängt habe.
Was dauert das so lange, an der Kasse Riesenschlange,
2 – 0 – 0 – 3 letzte Chance vorbei und wie war bloß die PIN?
Der Fisch nicht mehr frisch und die Uhr wo ist sie nur,
die muss doch in einer von den
Taschen mit den Babyshampoo-Flaschen sein.

Hm, dieser Puma-Käfig-Duft raubt mir die letzte Luft,
Der Lüftungs-Anlagen-Konstrukteur - ein wahrlich übler Schuft.
Rückt doch mal zusamm', angeblich passen noch 3 rein.
Ich hab mal überschlagen, schließt das Einkaufstüten ein?
Familie Walross müsste raus, das gäb hier viel Applaus,
Nehmt den Stinker doch gleich mit, das entschärfte diesen Ritt.
Muss die Oma wirklich rein? Ihr Rollator rammt mein Bein.
Es reicht doch schon der Kinderwagen und das Babyschrei'n.
Fahrstuhlmusik, das bedeutet Krieg.
Ein Gör drückt solang Knöpfe, bis die Sicherung rausfliegt...