Der Feind

Mein Kinderland war voll Gewittertagen
Nur selten hat die Sonne mich gestreift
Und so viel Blüten hat der Blitz zerschlagen
Dass wenig Früchte nur mein Garten reift
Nun kommt der Herbst, – ich muss zur Harke greifen
Die Erde sammeln, die verwüstet schlief
In die der Regen Risse grub und Streifen
Und manche Holde wie ein Grab so tief
Mein Kinderland war voll Gewittertagen
Nur selten hat die Sonne mich gestreift
Und so viel Blüten hat der Blitz zerschlagen
Dass wenig Früchte nur mein Garten reift
Nun kommt der Herbst, – ich muss zur Harke greifen
Die Erde sammeln, die verwüstet schlief
In die der Regen Risse grub und Streifen
Und manche Holde wie ein Grab so tief
Doch ob den Blumen, die erhofft mein Träumen
In dieses wild zerwühlten Ackers Räumen
Die Wundernahrung wird voll Glut und Kraft
O Schmerz! die Zeit trinkt unsren Lebenssaft
Der dunkle Feind, der uns am Herzen zehrt
Und sich von unsrem Blute stärkt und mehrt



Credits
Writer(s): Charles Baudelaire
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