Refugium

Ich lebe nur noch von zeit zu zeit
Visionen ergraut und verblasst
Zusammen geht niemand allein doch wie weit ich
Mit dir gehen kann weiß ich nicht

Wollen wir tauschen
Meine Brille, meine Blume, meinen Stift

Nimm dir die Zeit
Zu verstehen
Nimm dir die Zeit
Mich zu verstehen
Nimm dir die Zeit
Zu verstehen

"Meine Brille"

Ich denke, du denkst nicht.
Hast du dir denn schon mal zugehört?
Wenn ja, dann probiers' doch gleich nochmal
Mit meinen Ohren.

Die Schlausten, die Dümmsten und dazwischen wir
Ohne Ahnung, was wirklich wirklich ist.
Komm, gib mir doch mal deine Füße!
Ich will mal sehen, was bei dir so geht.

So also geh ich und geh ich und stolper
Der Weg ist anders, ganz anders sogar
Und alles dreht sich und dreht sich
Unscheinbar

Vorher dies, jetzt nur das
Was ist wirklich
Wer hätt denn soweit gedacht?
Es tut mir leid

Farben, Formen, wie Geschmäcker
Einzigartig konstruiert

Voher dies, jetzt nur das
Was ist wirklich
Wer hät denn soweit gedacht?
Es tut mir leid

Und ich weiß jetzt, alles ist anders und gleich

Die Schlausten, die Dümmsten und dazwischen ihr
Ohne Ahnung, was wirklich wirklich ist
Kommt und tauscht doch mal eure Füße
Und merkt, wie ihr dann erst geht

"Also...", sprach ein Mann und wusste, "ab jetzt kann man mich nicht mehr verstehen!"
"Also...", sprach ein Mann und wusste nichts mehr.

Ab jetzt geht's nicht mehr weiter
Es gibt nichts zu verstehen
Früher da war alles viel besser
Aber nur für die alten

Kannst du es denn immer noch nicht sehen?
Dann versuchs doch mal mit meiner Brille!

"Meine Blume"

Gestern war sie noch glücklich
Mit der Blume im Haar
Heute erbärmlich verwelkt
Weil sie verlernt hat zu träumen
Schläft sie nur noch
Wandelt mit geschlossenen Augen vorbei

Etwas Neues und viel besser
Irgendwo gibt es das doch noch
Gewachsen zum Himmel gefallen ins Loch
Sie fällt

Doch den wenigsten fällt sie auf
Die grauen, schlammigen Massen
Schwimmen zum Abgrund
Und sie mittendrin

Wenn es so einfach wär
Einfach umdrehen und weg
Wohin?

Zu dem der nichts erwartet, der wartet und liebt.

Wenn es so einfach wär
Zum Abgrund
Doch sie schwimmt mittendrin

Ich kann dich sehen
Neben mir stehen
Still

"Mein Stift"

Zögernd setzt er ab
Mein Stift
Überlegt zu korrigieren
Malt filigran

Markiert noch was ihm so wichtig erscheint
Und fängt an zu kapieren

Also schreibt er sich ab
Kann nur verlieren
Bricht ab kapiert
Geht nur noch aus um schwarz zu malen

Malte doch Bilder von Hoffnung im Kopf
Farbenfroh aus, so farbenfroh aus

Es ist passiert
Mein Stift will nicht mehr funktionieren
Es ist passiert
Nur was?

Einen letzten Satz schrieb er noch auf
Und dann strich er das Glück, die Hoffnung
Einen kleinen Moment zögerte er
Und dann strich er das Glück, die Hoffnung.

Hat er keine Angst davor
Dass es noch schlimmer wird
Hat er keine Angst davor
Doch er weiß
Schwarz wird zu weiß
Verblassen und vergessen

"Mein Refugium"

Ich hab genug jetzt, ich lass es sein
Und deshalb nehm ich die Brille, den Stift und die Blume und ich schließ mich damit ein.

In eurer Kette will ich die Stelle sein, die brechen soll, um Neues zu erzwingen.
Wer weiß denn so genau, was gut für uns ist?
Immer funktionieren funktioniert halt nicht immer!

Ich weiß, dass es falsch ist
Ich will's nicht mehr
Ich weiß... ich weiß
Ich weiß es!

Ich hab genug jetzt, ich lass es sein
Und deshalb nehm ich die Brille, den Stift und die Blume und ich schließ mich ein.

Sich unterscheiden
Anders sein
Einmal nicht für alle anderen
Einmal nicht dabei

So viel soll abhängen von uns? Ist das wirklich so? Nicht ganz!
Ihr könnt mich wirklich niemals verstehen,
Aber ohne Versuch? Mensch, ich lebe doch auch im "Wir"!
Ihr könnt mich eh niemals ganz verstehen,
Deshalb bau ich die Mauern im Inneren auf, in mir!
Ich steige aus und lass es sein
Bei euch mitspielen war sowieso nie wirklich meins... nie wirklich
Ich steige aus und bleib allein
Bei euch mitspielen war sowieso nie wirklich meins... nie wirklich
Einmal nur glücklich, wenn auch allein,
Einmal nur glücklich allein

Bei euch mitspielen war sowieso nie wirklich meins... nie wirklich
Deshalb bau ich die Mauern im Inneren auf, in mir!

Deshalb zieh ich mich jetzt zurück
Ich stand noch nie mit dem Rücken zur Wand

Und er ging ohne weiteres Wort
Und suchte nach eigenem Sinn
Und er drehte sich nie wieder um
Refugium... mein Refugium

Und jetzt stell dir doch einmal vor, es wäre alles ganz anders



Credits
Writer(s): Andreas Bourani, Julius Hartog
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