Jetzt und hier

Sie steht in der Tür
die Koffer sind gepackt
Die Blumen sind gegossen
sie wird gehen
Ein letzter Blick im Spiegel
die Jacke zugeknöpft
Ein Schluck Kaffee bleibt
auf der Kommode stehen

Kalter Wind weht ihr entgegen
Die Fassade bröckelt von der Wand
Hinter ihr liegt ihr ganzes Leben
Und sie nimmt die Beine in die Hand

Wir leben jetzt und hier
Die Welt ist uns genug
Wir leben jetzt und hier
Denn jetzt sind wir am Zug

Ein neuer Morgen graut
und sie steht an der Reling
Am Horizont erscheint
ein fernes Land
Und Sie geht von Bord
und lernt neue Sprachen
Keine Menschenseele
die sie je gekannt

Warmer Wind weht ihr entgegen
Und sie schaut sich ein letztes Mal um
Vor ihr liegt ihr ganzes Leben
Und sie weiß jetzt wieder warum

Wir leben jetzt und hier
Die Welt ist uns genug
Wir leben jetzt und hier
Denn jetzt sind wir am Zug

Die Jahre sind vergangen
und sie steht vor der Haustür
Die Fassade ist inzwischen neu gemacht
Der Kaffee im Flur
steht noch immer da
Sie schaut in den Spiegel und lacht

Wir leben jetzt
keiner kann uns irgendwas!
Die Welt ist uns genug
Wir leben jetzt
nicht morgen und nicht irgendwann!
Denn jetzt sind wir am Zug

Wir leben jetzt
keiner kann uns irgendwas!
Die Welt ist uns genug
Wir leben jetzt
nicht morgen und nicht irgendwann!
Denn jetzt sind wir am Zug
Wir leben jetzt



Credits
Writer(s): Florian Becker, Johannes Scheurich
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