Fred, das Chamäleon

Fred ist ein Chamäleon, das sich einfach nicht verstecken kann.
Er versucht es immer zu, doch seine Tarnung fliegt auf.
"Welche Tarnung?", schreien die Ander'n, "Fred sticht einfach raus!"
Er sitzt auf einem Gummibaum.
All die Blätter sind grün, doch Fred ist blau.
Er versucht es zu schaffen, hört die anderen schon lachen.
Doch anstatt sattem Grün, strahlt er in Türkis.

Oh Fred, willst du überleben, musst du lernen zu lügen.
Lern' dich zu verstecken, zu retten hinter tausend Facetten.
Ein bisschen Schein muss sein um am Leben zu bleiben.
'Ne Prise Lug und Trug scheint klug.
Ehrlichkeit wird hier verflucht.

Fred, schau dir doch die Anderen an,
Wie sie vor und zurück auf den Ästchen wandern.
Langsam, doch so wie Blätter im Wind.
Die Tarnung fliegt nicht auf, solang' du dich so bewegst.
Doch du springst von Ast zu Ast,
Einfach weil du das so gerne hast.
Doch gib Acht, wer anders ist, sticht raus.
Und so jemanden frisst die Welt ganz leicht auf.

Oh Fred, willst du überleben, musst du lernen zu lügen.
Lern' dich zu verstecken, zu retten hinter tausend Facetten.
Ein bisschen Schein muss sein um am Leben zu bleiben.
'Ne Prise Lug und Trug scheint klug.
Vielleicht hast du zu viel Mut.

Auch wenn die Ander'n ihre Augen drehen, 342 Grad sehen,
Heißt das nicht, dass sie das gleiche wahrnehmen wie du, Fred.
Es ist ein anderes Verstehen, wie ihre Hirne filtern,
Ihnen geht's um's Funktioniert, um's lange Überleben,
Doch vergessen sie, was Leben heißt.

Weil sie sich verstecken und retten hinter tausend Facetten.
In der Masse verschwinden um sich selbst zu beschwindeln.
Sie sind alle und du bist Fred,
Das Chamäleon, das seinen eigenen Namen trägt.