Kopf oder Zahl

Der Kleine ist schon 8 und kommt noch immer nicht los
Von seinem Vater, kurzer Abstand, ja, da wimmert er schon
Dieser Zustand nicht gewöhnlich, komm, wir schließen ihn aus!
Das Gelächter brachte Tränen, doch er ließ sie nie raus
Suchte Schutz bei seinem Vater und weil der Sohn für ihn sein Leben war
Sollte er zu spür'n bekomm' wie nichtig seine Gegner war'n
Gespräche hier und Trauer da, da vor sei'nm Mund 'ne Mauer war
War's kein Wunder, wenn er bei 'nem Windstoß schon nach Hause fand
Und vor die Tür geschmissen, nur gewinselt bis ein Arm ihn nahm
Und irgendwo die Hoffnung, dass da so etwas wie Karma war,
Dass irgendwann die Wende kommt und nicht nur noch die Wände komm
Doch wo siehst du Erfahrung? Ich hab auf dem Boden Dreck gewonn'
Ich kenn sowas wie Kopf hoch nicht, nur wenn man den Kopf zerbricht
Wenn ich nicht mehr denken kann, da bringt mir auch die Hoffnung nichts
Tragödie wuchs, er fühlt sich blöd und wozu
Hat man überhaupt nur meistens dann Fallhöhen, kein Flug?
Also Lippenstift raus, schmink das Gesicht zu 'nem Clown
Und so wird keiner hier noch merken, was die Kinder dir raub'n
Die Schmerzen blieben doch, er fraß das Leid zwar mit der Nacht
Doch wenn du dann gewollt der Witz bist, fällt's was leichter wenn wer lacht
Das Lachen wurde mehr, doch das erste mal im Leben
Hatte er jetzt das Gefühl, er könnt mit Absicht was bewegen
Ihn wird der Quatsch hier zwar noch quälen, doch den Hass wird er nicht sehen
Emotionen verdreht, denn er lachte mit den Tränen
Er war so unsicher bei jedem Schritt, den er tat
Zu viele Fragen für 'ne Antwort, sah 'ne Pflicht in der Wahl
Und da er so oft hörte, dass er nichts is', gab kein Widerstand
Reiste er alleine zu sein'm Freund namens das Niemandsland
Ich war da, Nirvana,
Trieb rum in dieser ganzen Zeit

Paar Jahre später, ich sehe keine Entwicklung
Nur die Maske wurde stärker - sie wurde eins mit Gesicht und
Gelangte in sein Herz, ich sag "Danke", bitte wer
Kann mir jetzt noch was erzählen? Hab 'ne Schranke für mein Schmerz
Doch erstaunlicherweise
Wird dann auch ein Clown zum Frühstück nach dem Bauchgefühl Scheiße
Papa war noch da, Mama schon lang weggezogen
Was soll man draus lernen, wenn ich da doch schon nur Dreck gewohnt bin
Bin es nicht wert, dass man bei mir bleibt, doch was soll's?
Ich baute meine eigne Welt und in der fühlt ich mich fast stolz
Mehr Schein als Sein, es war mehr sein als mein
Warum konnt', dass es so schwer is', so einfach sein?
Ich lief ziellos auf mein Ziel los, doch ich hatte keins
Tunnelblick in den Augen, der Rest sollte mir latte sein
Doch der Tunnel wurde düster, es ging drunter und nicht drüber
Kamen Geister zu mir an, es wurd' nicht munter, sondern übler
Wollte schreien, sagte "nein", ich will nicht wein, aber ich zeig dir
Dass ich jetzt 'ne Rettung bräuchte, doch ich bin allein hier
Ich folg also den Wesen, die mich mit in ihren Schatten nehm
Ihre Muster angenommen, ihn geglaubt, ja sogar angebetet
Wurd' ferngesteuert, als würd' 'ne Macht allein auf mich blicken
Nur komisch, das Gefühl dabei, die Welt muss allein ich richten
Den Globus in die Hand gedrückt von selben, die ihn rauben
Und das ausgedachte Messer lässt mich besser daran glauben
Vor allem an der Kehle von Leuten, die du liebst
Und bis heute weiß er nicht, ist er Teufel oder Spiel
Heute sowie nie, nichts deutet auf 'nen Sieg
Doch ich deutete's auf Krieg
Doch die Hoffnung is' nicht tot, nur zuletzt
Bald kommt der Groschen wieder hoch, nur nicht jetzt
Der Vorteil ist am Boden steht fest
Welche Seite der Medaille ein' nach oben versetzt
Die Hoffnung ist echt noch nicht jetzt verrottet, verfallen
Seit Kleinkind an, verzweifelt dran, dass hoffentlich all'n
Klar wird, dass, was er hat mit den Kopf zu bezahl'n
Der Kopf, den er zahlt, Kopf oder Zahl
Groschen gefallen



Credits
Writer(s): Tamino Leuchter
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