Rex Coeli Domine

Ich durchwanderte die Ebenen, durchstreifte die Wälder
Erklomm die Berge, um zu finden meines unstillbaren Durstes Ursprung
Getrieben wie der dürstende Wolf nach Wasser, getrieben wie der Wiedergänger nach Vergänglichem
Getrieben war ich ohne Hoffnung auf die Gnade des Vergessens
Einst zu finden meines Schicksals Urheber und zu befriedigen den nie verblassenden
Gedanken der süßen Rache, das war mein Ziel, der Sinn meines kläglichen Daseins

Rex coeli domine maris undisoni
Tytanis nitide squalidique soli
Te humiles famuli moduli venerando piis
Se, iubeas, flagitant variis liberare malis

So wurde es Frühling, das Leben erfüllte die Welt
Die Bauern vollbrachten ihr Tagewerk, sie bestellten das Feld
Ich durchquerte das Land, voll eisiger Entschlossenheit
Der Winter in meiner Seele nahm kein Ende

Rex coeli domine maris undisoni
Tytanis nitide squalidique soli
Te humiles famuli moduli venerando piis
Se, iubeas, flagitant variis liberare malis

Es wurde Sommer, doch der wärmenden Sonne Schein
Konnte mich nicht wärmen
Die Quellen meiner Wärme waren versiegt und auch des Herbstes wundervolle
Farbenpracht mir meinen Winter nicht nehmen konnte

Nach Jahren der Rastlosigkeit fand ich wonach ich suchte
Auch ihn hatten die Jahre gezeichnet, er begegnete mir mit seinem Kinde
Und erkannte mich nicht. Eine Einladung folgte und ich erwarb sein Vertrauen
Doch welch Wunder, ich konnte vergeben und begraben unsere Vergangenheit



Credits
Writer(s): Musica Enchiriadis, Anonymous (850 A.d.),
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