Marco

Ich trug das Trikot mit der 9 von Labbadia war noch Lichtjahre entfernt von all dem Ruhm und Mia San Mia saß oft beleidigt in der Ecke auf'm Spieler wollt' schnell wieder nach Hause zum Amiga. Nachbarn wie Anita, sie im zweiten, ich eins tiefer wusste nichts von Liebe, weil ich immer nur verliebt war in der Vierten meine erste echte Freundin Katharina sie schenkte mir ne Maxi-Single, Mistadobalina mir war das alles viel zu ernst und ich sah sie nie wieder. Liebesbriefe heiße Ware fast so wie Kassiber spielten unsere Spielchen so wie Fanta 4 bei "Die da?!" doch das was ich wollte wurde leider nie erwidert: Bettina die VHS vorbeigeschmuggelt am Kassierer zum ersten Mal die Tankstellen mit Zeitungen beliefert der erste Alkoholabsturz, 'n halben Topf Sangria so sehr ich's mir auch wünsche, diese Zeiten kommen nie wieder
Ihr kanntet nur den Anarco, nur den Donato ihr kanntet nur die Fassade, meinen Donnie Darko doch hinter'm Vorhang bin ich anders, sprachlos und krieg' zu selten mal den Arsch hoch und zu oft hab ich mir eingeredet, das war's schon. Ich war gefühlskalt, ratlos, planlos ich will mehr, ich fang' an, es geht grad los! Gestatten? Mein Name: Marco
In der Schule war ich nie so wie die Streber sie wollten gute Noten - ich wollte Michaela vom Liebeskummer war ich häufig wie gerädert deswegen lag nur traurige Musik in meinem Player. Die Mädels tranken Alkopops und Ipanema doch ich zeche Wodka Bull auf Ex, bis ich nicht mehr stehen kann. Reggae brachte mich auf kurzem Weg bis nach Jamaica dann kam Hiphop: einmal Macco, zweimal Stieber meine Lehrer die Trennung meiner Eltern wurde Gott sei Dank nie Thema. Bei Ilona Christen, Jürgen Fliege oder Bärbel Schäfer dass Enzo nicht mein Opa war, erfuhr ich erst viel später ist kein Wunder, denn ich fühlte mich noch nie wie'n Italiener. Ich und du, wir waren wie Thomas & Vada. Du das wunderschöne Girl und ich das Opfer aller Täter ich traute mich allein nicht auf die Straße denn ein nachdenklicher Junge hat kein Standing bei den Schlägern
Die Schmerztabletten können den Kummer nicht heilen 'ne Flasche Korn und es war alles vorbei, mein stummer Hilfeschrei. Bin wieder aufgewacht, dann alles wieder neu von vorn' im Nachhinein betrachtet aber schön, immer noch hier zu sein. Fühlte mich danach zwar nie wie neu geboren doch hab' den Scheiß nie wiederholt, denn jedes Wiederholen verliert an Reiz. Gott sei dank gab es jemanden, der sich kümmerte und immer wieder rüberkam und schaute, was der Schmierfink treibt könnt' ich mich selber malen, wie sähe ich aus? Wahrscheinlich hässlich wie die Nacht - wer weiß... Greif' ich an, oder geb ich auf? Ich mach das Foul, denn ich will kämpfen bis zum Platzverweis! Und auch wenn ich nicht optimistisch kling' ich stecke alles, was ich je geliebt hab', in die Platte rein. Wenn es nicht klappt, egal, ich hab's versucht für mich ist die LP ein Hoffnungsschimmer im Morast der Zeit