Prolog: Faust
Wer bin ich nur? Wann biet ich mir die Stirn?
Es gibt da dies Gerücht in meinem Hirn
Ich sei der mir so gut Bekannte
Seit über 70 Jahren mir Anverwandte
Der, den ich mir erdachte und erträumte
Der, der mich überraschte, überschäumte
Mit unbekannten Seiten meines Ich
Oft unerträglich fremd und fürchterlich?
War ich mir je bekannt, oder ist alles
Nur dem geschuldet, was man Muster nennt
Gewohnheit, die sich besten Falles
Nur immer wieder selbst erkennt
Und dies als Selbsterkenntnis preist
Die sich aus Wohlbekanntem speist?
Das soll sich selbst erkennen sein?
Ganz sicher nicht. Eindeutig nein
Wer bin ich nur? Wer ist dies Ich?
Wie oft war ich denn wesentlich
Wie oft hab ich mir beigewohnt
Wie oft hab ich mich nur geschont
Anstatt mich wirklich aufzudecken
Und immer wieder neu zu wecken
Mich endlich einmal dem zu stellen
Was in mir ruht: den tiefsten Quellen
Ist denn die Welt in ihrer Nacht
Vielleicht ein Trugbild, das ich mir
Jahrzehntelang nur selbst gemacht?
Die ganze Welt nur ausgedacht?
Wer bin ich nur. Wen frage ich?
Wer ist mein eigentliches Ich?
Ich finde mich sekundenlang
In Versen, Tönen, im Gesang
Das wars dann auch, ich armer Tor
Bin dann so klug als wie zuvor
Und taumle weiter durch die Nacht
Schlaftrunken. Nie ganz aufgewacht
Wer bin ich nur? Ich bin doch mehr
Als das, was sich mein Hirn so sehr
Bemühte zu verstehn
Bin ich doch Teil von alledem
Was unverständlich bleiben wird
Und immer unerklärbar ist
Und sich wohl dann erst zeigen wird
Wenn man das Irdische vergisst
Wenn man sich ganz der Stille gibt
Und ja, ich weiß wohl, wer da spricht
Ins Sein so hemmungslos verliebt
Und doch wird Stillsein dereinst Pflicht
Wer bin ich nur? Werd ich es dann
Erfahren oder nur noch sein
Und tauch ich dann doch irgendwann
In dieses Selbst voll Liebe ein?
Wer bin ich nur? Ich weiß es nicht
Und ahne viel, wenn ein Gedicht
In meinem Innern zu mir spricht
Mein Dunkel taucht in helles Licht
Das wars dann schon. Ein Ahnen nur
Kein Wissen. Nie. Nur eine Spur
Von dem, was diese schöne Welt
Im Innersten zusammenhält
Es gibt da dies Gerücht in meinem Hirn
Ich sei der mir so gut Bekannte
Seit über 70 Jahren mir Anverwandte
Der, den ich mir erdachte und erträumte
Der, der mich überraschte, überschäumte
Mit unbekannten Seiten meines Ich
Oft unerträglich fremd und fürchterlich?
War ich mir je bekannt, oder ist alles
Nur dem geschuldet, was man Muster nennt
Gewohnheit, die sich besten Falles
Nur immer wieder selbst erkennt
Und dies als Selbsterkenntnis preist
Die sich aus Wohlbekanntem speist?
Das soll sich selbst erkennen sein?
Ganz sicher nicht. Eindeutig nein
Wer bin ich nur? Wer ist dies Ich?
Wie oft war ich denn wesentlich
Wie oft hab ich mir beigewohnt
Wie oft hab ich mich nur geschont
Anstatt mich wirklich aufzudecken
Und immer wieder neu zu wecken
Mich endlich einmal dem zu stellen
Was in mir ruht: den tiefsten Quellen
Ist denn die Welt in ihrer Nacht
Vielleicht ein Trugbild, das ich mir
Jahrzehntelang nur selbst gemacht?
Die ganze Welt nur ausgedacht?
Wer bin ich nur. Wen frage ich?
Wer ist mein eigentliches Ich?
Ich finde mich sekundenlang
In Versen, Tönen, im Gesang
Das wars dann auch, ich armer Tor
Bin dann so klug als wie zuvor
Und taumle weiter durch die Nacht
Schlaftrunken. Nie ganz aufgewacht
Wer bin ich nur? Ich bin doch mehr
Als das, was sich mein Hirn so sehr
Bemühte zu verstehn
Bin ich doch Teil von alledem
Was unverständlich bleiben wird
Und immer unerklärbar ist
Und sich wohl dann erst zeigen wird
Wenn man das Irdische vergisst
Wenn man sich ganz der Stille gibt
Und ja, ich weiß wohl, wer da spricht
Ins Sein so hemmungslos verliebt
Und doch wird Stillsein dereinst Pflicht
Wer bin ich nur? Werd ich es dann
Erfahren oder nur noch sein
Und tauch ich dann doch irgendwann
In dieses Selbst voll Liebe ein?
Wer bin ich nur? Ich weiß es nicht
Und ahne viel, wenn ein Gedicht
In meinem Innern zu mir spricht
Mein Dunkel taucht in helles Licht
Das wars dann schon. Ein Ahnen nur
Kein Wissen. Nie. Nur eine Spur
Von dem, was diese schöne Welt
Im Innersten zusammenhält
Credits
Writer(s): Konstantin Wecker, Rchesterbearbeitung: Gerd Bauma
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