Des Kaisers neue Kleider

Du kriechst mir in die Klamotten wie Anfang-Februar-Luft
Hast dich fast lustvoll darin festgehakt
Wie kalter Kippenqualm nach der Partynacht
Aber das reicht Dir nie weil du tiefer willst
Nicht nur nur an sondern auf meine Haut und darunter
Und einmal angekommen
Connectest du dich mühelos wireless
Mit meinem sogenannten Gewissen
Sprichst zu mir mit Verbotsvokabeln in Großbuchstaben
Creepst dich irgendwie in mich und stalkst mich
Legst mir Klamotten raus die mir nicht passen können
Bis ich anfange an mir rumzudoktern
Und mich versuche irgendwie zum wachsen zu zwingen
Du lässt mich alleine bleiben
Mit all den hässlichen Heimlichkeiten

Du flüsterst mir Zweifel ein
Meinst lass nie das Verglichen sein
Lass lieber die Angst verschweigen
Aus Angst zu viel Angst zu zeigen
Und lass doch die Peinlichkeiten
Und dass echte Männer echt nicht weinen
Du lässt mich alleine bleiben
Ich bin der Kaiser mit neuen Kleidern

Ohne Tabu die Hüllen fallen lassen
Ohne Scham und ohne Hintergedanken
Aber das Gefühl aus meinen schlimmsten Träumen
Nackt dazustehen vor hunderttausend Leuten
Hält mich ab wirklich blank zu ziehen
Also muss ich immer weiter spielen
Und tu so als wärs der heiße Scheiss
Und spiel den Kaiser in nem neuen Kleid

Da ist nicht viel Mut
Und vielleicht ist das wahrzunehmen ja schon mutig genug
Kenne Wut und Verstecken
Und Schweigen besser und Furcht
Vorm allmählichen Abstreifen meiner feigen Fassade aus Feigenblättern

Du schreist mir die Zweifel rein
Meinst: "lass nie das Verglichen sein"
Lass lieber die Angst verschweigen
Aus Angst zu viel Angst zu zeigen
Und lass doch die Peinlichkeiten
Und dass echte Männer echt nicht weinen
Du lässt mich alleine bleiben
Ich bin der Kaiser mit neuen Kleidern



Credits
Writer(s): Johannes Falk, Marco Michalzik
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