Nazikrieger

Ich schreib' mein'n letzten Brief
Auch wenn du ihn nie liest
Wie soll ich anfangen, Schatz
Ich hab dich so geliebt
Doch wie das Leben spielt
Ist jeder seines Glückes Schmied
Auch wenn dein Glück dem eines anderen Mannes schwer erliegt
Ich werde depressiv, weil du jetzt weg bist
Jetzt lieg ich in meinem Bett allein und schaue Netflix
Man fragt mich heute noch
Warum hab ich dich gehen lassen
So stehen lassen
Obwohl wir nie Probleme hatten
Natürlich hab' ich auch mal Mist gebaut
Und wurd' mal richtig laut
Doch ist es wahre Liebe, dann vergibt man auch
Ich vertraute blind
Du warst mein Augenlicht
Ja, verdammt du fehlst mir und ich weiß daß du mich auch vermisst
Weißt du noch, was ich dir damals gesagt hab'
Im Prater vollverkatert wo es kalt war
Ich hüte dich und werde dich auf ewig lieben, Schatz
Ich lüge nicht, ich bin dir immer treu geblieben, Schatz
Das waren meine Worte
Ich meinte alles ernst
Bis zu diesem einen Tag, denn da verloren sie allen Wert
Ja, seit dem Tag als wir bei deinen Eltern essen waren
Und dein Vater plötzlich meinte: "Schau dir meinen Keller an!"
Ich folgte ihm nach unten, er öffnete die Tür
Das Licht ging an, ein kalter Schauer den ich sofort spür
Was ich da mit eigenen Augen sah glaubt' ich nicht
Alles zerbrach in nur 'nem Augenblick

Ich steh' wieder vor der Tür
Lass Revue passieren was war
Schau zum Fenster hoch zu dir
Überleg ob ich was sag
Kanns bis jetzt noch nicht ganz glauben
Alles scheint wie'n schlechter Traum
Doch entscheide mich dagegen mit dem Wissen es ist aus

Ich bin voll verstört, mitten in seinem kranken Keller
Bilder von SS-Männern, essen vom selben Teller
Ein ganzes Waffenarsenal mit Reichsflaggen bedeckt
Ich bin entsetzt, bin geschockt und perplex
Ich schaff' es noch irgendwie zu fragen was hier gerade läuft
Doch lass ihn nicht zu wort komm'n
Adrenalin hat sich angehäuft
Lauf rauf und dein Vater kommt nachgerannt
"Was ist los mit dir, mein Junge? Warum bist du denn so angespannt?"
Was!? Habt ihr gesehen was er mir da gezeigt hat
Ein Bild der Totenkopfkommando Streitmacht vor dem Reichstag
Mann, ich bin geschockt, brauch ein Kilo Ott
Und nicht mal das hält mich auf, dass ich dein'n Vater box
Zwei, drei Hiebe, breche ihm das Kiefer
Was ist das für 'ne Familie mit 'nem Nazikrieger
Das wird mir hier zu viel
Ich möchte nichts mehr hören
Ich seh in dein Gesicht
Augen trän'n, guckst empört
Ich flüchte raus zur Tür denn ich brauch frische Luft
Und beim ersten Schritt realisier' ich
Jetzt ist mit uns Schluss

Steh' nie wieder vor der Tür
Mit nem großen Blumenstrauß
Möcht' nie wieder hoch zu dir
Mach ein'n Bogen um dein Haus
Kanns bis jetzt noch nicht ganz glauben
Alles scheint wie'n schlechter Traum
Ich werd kein Nazischwiegersohn
Sorry, Babe, es ist jetzt aus



Credits
Writer(s): Doni Balkan, Paul Manea
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