Fieber

Wenn das Fieber an den Lidern klopft
Tief und warm fliederfarben in den Gliedern hockt
Wenn es wieder an den Lidern pocht
Siedendwarm fliederfarben in den Gliedern hockt

Das Narrenschiff sticht in See
Kiemen blütenverklebt von warmem Teer und saurem Schnee
Lila Schlieren überziehen die Netzhaut wie Gardinen
Der opake Schleier lässt mich fühlen als würd' ich fliegen
Ein Erlkönig, die Kopffüßler, Trompetenmenschen zergehen wie nix im Flimmerblick
Aufgetakelt, hergemacht mit Tusche, Rouge und Lippenstift
Vergiss' mein nicht
Und ich vergesse dich nicht
In Abrahams Schoß haben sich die zwiegesichtigsten Gesindel meiner Nächte eingenistet
Wenn die Müdigkeit sich gütlich zeigt, hüllen sich in Zwirn so blütenweiß wie Alabaster
Meine herrlichsten Phantasmen in ein Kleid aus Ektoplasma

Wenn das Fieber an den Lidern klopft
Tief und warm fliederfarben in den Gliedern hockt
Wenn es wieder an den Lidern pocht
Siedendwarm fliederfarben in den Gliedern hockt

Die Fliederpracht verblasst
Dunst über der Tränke
Schon wieder zieht ein Sommer hier vorüber ohne dass ich mich ihr angeschmiegt
Sprich: an ihr zartes Herz verschwende
Jeder Kuss, der meine drögen Lippen nicht benetzt
Jedes Moos, das meinem müden Haupt kein duftend Bett
Sonnenstrahl, der mich nicht trifft
Mit jeder Blume, die mich pflückt, bleibt ein Teil von mir zurück
Tret' beim ersten Strahl des Frühlings vor die Türe
Pflück' die schönste Blüte von der Wiese
Blick' auf mich und beschau' sie beim Verblühen

Mit jeder Blume, die mich pflückt, bleibt ein Teil von mir zurück
Tret' beim ersten Strahl des Frühlings vor die Türe
Pflück' die schönste Blüte von der Wiese
Blick' auf mich und beschau' sie beim Verblühen



Credits
Writer(s): Noah Sonnenschein
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