Der Partybeender

Ich wache stündlich auf
Ich sitze auf meinem Bett
Ich steh auf und schau aus dem Fenster
Dann leg ich mich wieder ins Bett
Schon wieder neun Uhr morgens
Die Nacht war so lang wie zwei
Was wenn ich nie wieder schlafen kann
Ohne Pause ist's schneller vorbei
Draußen trampeln die Pferde
Oder sind das streikende Kinder
Wer Türen und Fenster verschließt
Der erntet streikende Kinder
Der Mob füllt die Straßen
Ich rieche Körper und Schweiß
Es geht los, ich will hier nicht bleiben
Die Menschennatur ist heiß
Es ist egal
Ich bin ja nicht von hier
Ich dachte immer, es gehe ums Nettsein
Um Liebe, Verständnis und Spaß
Ich sehe wütende Fratzen
Voll Irrsinn, Dummheit und Hass
Da vorne marschieren die Kinder
Sie sind weder lieb noch brav
Sie sehen uns nicht auf ihrer Seite
Sie sehen uns nicht
Die Verhältnisse sind verschoben
Die Grenzen sind verrückt
Die Schlachtfelder sind gerichtet
Ab hier gibt es kein Zurück
Die Tribünen voller als Fußball
Sie stehen dicht gedrängt
Und wetten auf ihre Kinder
Mich fröstelt, ich nehm nichts geschenkt
Es ist egal
Ich bin ja nur auf der Durchreise hier
Die Kinder kämpfen wie Hähne
Wie Katzen auf Kokain
Auf den Rängen gibt's gratis Popcorn
Das Futter riecht nach Benzin
Sie brüllen Parolen von früher
Alles ist Kunst und Politik
Sie tanzen zu alten Liedern
Sie meinen Rebellion und Kritik
Hier ist die Stimmung am Kochen
Ballermann auf Ballerfrau
Die Party ist nicht zu bremsen
Die Band spielt irgendwas mit NOW
TONIGHT war der Popsong von gestern
Die Anlage pumpt und kreischt
Der Bass bringt die Ersten zum Kotzen
Mir ist schlecht, mir geht das zu weit
Es ist egal
Ich trink ja nur mein Bier
Manege frei für die Kinder
Die Clowns sind ungeschminkt
Um Gottes willen, nur keine Tiere
Die Würfel sind nicht mehr gezinkt
Da! Die menschliche Pyramide
Männer, Klassenkampf, Macht
Hängt den Zirkusdirektor!
Jetzt gleich, und nicht erst heut Nacht
Sie hören nicht auf, es wird schlimmer
Sie nennen das Demokratie
Jeder hat alles zu sagen
Freiheit, Kunst, Anarchie
Ich bin der Partybeender
Ich ziehe den Stecker raus
Der Abend ist hiermit beendet
Haut ab, ich will endlich nach Haus
Es ist egal
Ich bin ja nur ein Fremder hier
Die Kinder liegen auf Straßen
Die Kröten wandern blind
Die Autos fahren mit Strom jetzt
Über die Viecher dahin
Die Gäste stehen betroffen
Die Kinder der Revolution
Werden von ihr gefressen
Sie liegen reglos und stumm
Und die auf den Rängen starren
Mit Tränen im Gesicht
Die Finger auf mich gerichtet
Ihr Atem stinkt fürchterlich
Ich bin der Partybeender
Ich hab's nicht nach draußen geschafft
Den Zorn der Alten und Jungen
Hat keiner zu Ende gedacht
Es ist egal
Ich war ja auch nur ein Tier
Ich wache stündlich auf
Ich sitze auf meinem Bett
Ich steh auf und schau aus dem Fenster
Dann leg ich mich wieder ins Bett



Credits
Writer(s): Bernhard Moshammer
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