Was wir sehen wollten

Ich lag in dem Zimmer, kein Platz für Gewinner
Das Bett an der Tür und kein Hoffnungsschimmer
Die Haut wie Papier und vier Meter von mir
Sein Bett unterm Fenster
Wir sprachen vom Leiden, von Hoffnung und Trost
Kamillentee und Schicksal, Graubrot und Betrug
Den Tabletten, dem Glück, Zufall und Zuversicht
Der schwindenden Aussicht

Und mit schmerzverzerrtem Gesicht
Zog er sich hoch, dann stützte er sich
Auf die Fensterbank auf, mit letzter Kraft und sah raus

Es ist ein sonniger Tag, es spielen Kinder im Park
Da sitzen zwei auf der Bank, halten sich an der Hand

Und der Himmel ist blau
Und das Gras sattes Grün
Und das Leben in all seiner Pracht am Erblühen
Und zum Glück
Haben wir noch ein Zimmer mit Ausblick gekriegt

Wir sprachen vom Leben, nostalgische Fäden
Sie schweben und wandern von einem Bett zum anderen
Oh, kannst du dich bitte noch einmal erheben
Und erzählen, was du sehen kannst?

Es ist ein sonniger Tag, es spielen Kinder im Park
Auf einer Bank im Schatten stillt eine Mutter ihr Baby

Und der Himmel ist blau
Und das Gras sattes Grün
Das Leben in all seiner Pracht am Erblühen
Und zum Glück
Haben wir noch ein Zimmer mit Ausblick gekriegt

Und am nächsten Morgen war sein Bett frisch bezogen
Und die Schwester hat mich ans Fenster geschoben
Ich zog mich hoch, stützte mich auf, mit letzter Kraft, und sah raus

Ich sah einen Hinterhof grau, eine Häuserwand trist
Ein kleines Quadrat verregneten Himmels im fahlen Licht
Und sonst nichts, nichts, nichts

Und der Neue neben mir wachte auf
Mit leerem Blick sah er zu mir herüber
Und ich nickte ihm zu und rief laut

Und der Himmel ist blau



Credits
Writer(s): Christian Hake, Erik Langer, Marcus Wiebusch, Philipp Steinke, Reimer Bustorff
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link