Murphy war ein Optimist

Warum muss ich denn noch retro sein?
So totverkopft und meta schreiben?
Mit Ironie die Welt beschreiben,
aber insgeheim genau so meinen?

Ich will ein grades Leben haben.
Hab mir das so lang gewünscht,
doch gerade eben haben
Tatsachen auf dem Boden der Realität
mir geflüstert: dafür ist es zu spät.

Schön für den, der seinen Willen kriegt.
Aber Leben ist, was mir passiert,
während ich naiv
in die Zukunft blick.

Und dann schreib ich ein paar Zeilen
über Dinge, die nicht klar sind.
Gedichte, die erzählen, dass alles gut wird,
doch nicht wahr sind.

Überforderung in Worte gepackt,
kann mir selbst nicht genügen.
Ich sag:
Nächste Woche wird's entspannter
(und andere Lügen).

Und vielleicht bin ich zu pathetisch,
für einen Tag an dem es Asche schneit.
Ewigkeit gewartet auf die richtigen Worte
zur richtigen Zeit.

Die ich einfach schreib,
aus nem Gefühl, das halt so mit muss.
Noch ohne Plan,
doch nur ne Zahl
irgendwo im Algorithmus.

Und alle schreiben über Zweifel,
weil aus denen dann mal Wunder werden.
Ich hab Angst davor, krank zu bleiben,
Angst davor, gesund zu werden.

Angst davor, nicht recht zu haben,
wissen, dass es doch so ist.
Angst davor, nur schwarz zu sehen,
denn Murphy war der Optimist.

Warum noch nach vorne sehen,
wenn hinter uns die Sonne ist?
Hier darfst du nicht betroffen sein,
ist gut, wenn du es trotzdem bist.

Blinder Aktionismus,
du gehst rein, ich halt mich raus.
Ist egal, das Ende dieser Welt
sieht jeden Morgen anders aus.

Und das kommt bei raus,
wenn die Hoffnung sich einfach zu einfach schreibt:
Kalendersprüchepoesie
gegen die Stimmen der Einsamkeit.

Und vielleicht muss das sein.
Wenn die Guten nichts sagen,
und die Falschen schreien.
Doch wer soll das sein.
Leute, die sagen, sie wüssten es besser,
sind meistens allein.

Ich mach mir keinen Kopf,
lieber den Kopf in den Sand.
Gedichte ohne Punkte nur mit
Fragen in der Hand.

Es ist die dunkle Nacht der Seele,
wie ne Szene,
von mir selbst gebaut.
Hab zu lang ins Nichts gestarrt,
der Abgrund hat zurückgeschaut.

Und ich geh den Weg,
der nicht zertrampelt ist
für ein paar Meilen.
Und ich forme meine Wörter
in paar zu verkopfte Zeilen.

Darüber wie einfach es ist,
alles scheiße zu finden, ich meine:
die Fahnen, auf die wir Hoffnung schreiben
tragen sich nicht von alleine.

Und selbst den Satz hab ich geklaut.
Denn ich komm da selber nicht drauf.
Weil er mich konfrontiert, oder auch,
weil ich selbst nicht dran glaub.

Und ich hass den Geruch von Floskeln am Morgen,
die Welt schnell erklärt und dann komprimiert.
Den großen Leuten nachgeredet,
schnell übernommen,
Gedanken kopiert.

Die bringen halt nichts,
wenn sie nicht helfen,
ein falsches Bild der Realität.
Die Augen sind blau und die Welten sind schwarz,
und der Abspann läuft
und ich komm zu spät.

Aber irgendetwas muss sich tun.
Ich kopiere selber Zeilen:
Der Weg da raus, ist der Weg da durch,
ist alles, nur nicht stehenbleiben.

Leben ist ein Lesen von der ersten
bis zur letzten Zeile.
Der Weg da raus ist der Weg da durch,
ist alles, nur nicht stehenbleiben.
Der Weg da raus ist der Weg da durch,
ist alles, nur nicht stehenbleiben.



Credits
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