Enthüllungen einer Striptease-Tänzerin
Wenn die Beleuchtung in der Bar am Abend schwül wird,
wenn die Musik den Slowfox spielt mit müden Touch,
kommt der Moment, wo mir am Körper ziemlich kühl wird,
denn ich entkleid mich dabei nackt, laut Kontrakt.
Mit meinem Tüllkostüm beginnt die Demontage,
dann mach ich "Ritsch" und steig aus meiner Wäsche raus,
für die Entfernung der Kledage krieg ich Gage
und steh ich ganz im Freien da, gibt's Applaus.
Wie eine Zwiebel pell ich mich aus meinen Häuten,
vor allen Leuten,
schaut her, ich bin's!
Denn meine Fülle ohne Hülle wirkt auf Männer,
speziell auf Kenner
aus der Provinz.
Doch darum acht ich meine Arbeit nicht geringer,
nur wenn ich grad im Licht mein letztes Hemd verlor,
ist mir, als schaun mir alle Gäste auf die Finger
man kommt sich immerzu beobachtet vor.
Mein Gott, ich steh hier ganz pudelnackt und verplaudere mich. Doch ich bin so geknickt. Mich fröstelt's. Verzeih'n Sie, darum schaudre ich, hier zieht's ja wie verrückt. Wenn man ein Nackedei von Beruf ist, dann muss man viel nießen.
Hatschi.
Erlauben Sie Ihrem Fräulein Tochter nie, strip-zu-teasen!
Auch wegen der Männer ist mein Tun nicht zu erstreben,
ich bin meist unglücklich, wenn einer mir verfällt.
Was kann ich mir denn nackt noch für 'ne Blöse geben,
er hat ja alles schon gesehen, für sein Geld.
Er kennt die Blinddarmnarbe und die Leberflecke,
wie soll ich sagen, er kennt mein ganzes Drum und Dran.
Erst gestern sagte einer in der Diwan-Ecke,
wenn du mich reizen willst, dann zieh' dir bloß was an.
Hör ich Musik, knöpf ich mich auf – es ist abscheulich!
So ging's mir neulich,
ich war halbnackt!
Grad als im Lohengrin die Stelle mit dem Schwan kam
und Karajan kam
ganz aus dem Takt!
Drum ist mir klar,
dass ich dies nicht mehr lange tue,
ich will nicht immer dastehen,
wie man mich erschuf.
Noch vierzig Jahre
Und dann setz ich mich zur Ruhe.
Es ist ein ganz und gar nicht anziehender Beruf!
HATSCHI
wenn die Musik den Slowfox spielt mit müden Touch,
kommt der Moment, wo mir am Körper ziemlich kühl wird,
denn ich entkleid mich dabei nackt, laut Kontrakt.
Mit meinem Tüllkostüm beginnt die Demontage,
dann mach ich "Ritsch" und steig aus meiner Wäsche raus,
für die Entfernung der Kledage krieg ich Gage
und steh ich ganz im Freien da, gibt's Applaus.
Wie eine Zwiebel pell ich mich aus meinen Häuten,
vor allen Leuten,
schaut her, ich bin's!
Denn meine Fülle ohne Hülle wirkt auf Männer,
speziell auf Kenner
aus der Provinz.
Doch darum acht ich meine Arbeit nicht geringer,
nur wenn ich grad im Licht mein letztes Hemd verlor,
ist mir, als schaun mir alle Gäste auf die Finger
man kommt sich immerzu beobachtet vor.
Mein Gott, ich steh hier ganz pudelnackt und verplaudere mich. Doch ich bin so geknickt. Mich fröstelt's. Verzeih'n Sie, darum schaudre ich, hier zieht's ja wie verrückt. Wenn man ein Nackedei von Beruf ist, dann muss man viel nießen.
Hatschi.
Erlauben Sie Ihrem Fräulein Tochter nie, strip-zu-teasen!
Auch wegen der Männer ist mein Tun nicht zu erstreben,
ich bin meist unglücklich, wenn einer mir verfällt.
Was kann ich mir denn nackt noch für 'ne Blöse geben,
er hat ja alles schon gesehen, für sein Geld.
Er kennt die Blinddarmnarbe und die Leberflecke,
wie soll ich sagen, er kennt mein ganzes Drum und Dran.
Erst gestern sagte einer in der Diwan-Ecke,
wenn du mich reizen willst, dann zieh' dir bloß was an.
Hör ich Musik, knöpf ich mich auf – es ist abscheulich!
So ging's mir neulich,
ich war halbnackt!
Grad als im Lohengrin die Stelle mit dem Schwan kam
und Karajan kam
ganz aus dem Takt!
Drum ist mir klar,
dass ich dies nicht mehr lange tue,
ich will nicht immer dastehen,
wie man mich erschuf.
Noch vierzig Jahre
Und dann setz ich mich zur Ruhe.
Es ist ein ganz und gar nicht anziehender Beruf!
HATSCHI
Credits
Writer(s): Guenter Neumann
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