Das jüngste Gericht

blind und taub zum sterben geboren
hetzt der wind durchs moderne laub
liebeskrank, in der hoffnung verloren
hat die angst eine brücke gebaut

wie ein hund mit räudiger miene
wie ein narr mit fratzengesicht
jagt der sturm mich durch die kabine
der verzweiflung und bis vor's jüngste gericht

kalter nordwind weckt meine seele
raubt mir meine vergänglichkeit
dein abschied war ein schnitt durch die kehle
wie ein ritt durch die dunkelste zeit

auf der flucht vor brennender heimat
vorder qual der einsamkeit
vor dem blendwerk keuchender leiber
stehn die fackeln im sturm bereit

die sicht ist klar
mein blick verklärt
der weg sehr schmal
die aussicht wunderbar, wunderbar

kein hindernis
am himmelsrand
oh, gott...



Credits
Writer(s): Joachim Witt, Dirk Karsten
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