Wer Recht In Freuden Wandern Will

Wer recht in Freuden wandern will
Der geh der Sonn entgegen.
Da ist der Wald so kirchenstill,
Kein Lüftchen mag sich regen.
Noch sind nicht die Lerchen wach
Nur im hohen Gras der Bach
Singt leise den Morgensegen.

Die ganze Welt ist wie ein Buch,
Darin uns aufgeschrieben
In bunten Zeilen manch ein Spruch,
Wie Gott uns treu geblieben;
Wald und Blumen nah und fern
Und der helle Morgenstern
Sind Zeugen von seinem Lieben.

Da zieht die Andacht wie ein Hauch
Durch alle Sinnen leise;
Da pocht ans Herz die Liebe auch
In ihrer stillen Weise,
Pocht und pocht, bis sich's entschliesst
Und die Lippe überfliesst
Von lautem, jubelndem Preise.

Und plötzlich läßt die Nachtigall
Im Busch ihr Lied erklingen;
In Berg und Tal erwacht der Schall
Und will sich aufwärts schwingen;
Und der Morgenröte Schein
Stimmt in lichter Glut mit ein:
Lasst uns dem Herrn lobsingen.



Credits
Writer(s): Traditional
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