Johnny (Live)
Johnny, weißt Du, dass ich in der letzten Woche immerhin
schon dreimal auf der Straße vergewaltigt worden bin?
Johnny, entweder geh' ich nicht mehr vor die Tür
oder ich nehm' ab morgen Geld dafür.
Es wird alles immer teurer, und dein Sold ist klein.
Johnny, Du verstehst, nicht böse sein.
Johnny, Johnny, Johnny, Du fehlst mir so.
Johnny, unser Sohn zieht aus. Es wird ihm hier zu eng.
Er lebt in einem U-Bahn-Schacht mit seiner Gang.
Hat die Pistole mitgenommen, spielt den Mädchenschreck,
schießt die Absätze unter ihren Stöckelschuhen weg.
Und schleicht sich, wenn sie auf den Rücken fällen, heimlich an
und springt sie wie ein Puma aus dem Dunkeln an.
Johnny, auch Dein Bruder hat jetzt keine Arbeit mehr.
Aber sonst geht es ihm gut. Gestern sagte er:
Auf der linken Seite hin ich von der Hüfte abwärts lahm.
Meine rechte Hand liegt irgendwo in Vietnam.
Dafür halte ich mit links die Schüssel wenn ich Schlange steh
für eine warme Suppe von der Heilsarmee.
Johnny, Deine Schwester hat gesagt, ich hab die Nigger satt,
seit die Ratte letztes Jahr mein Baby aufgefressen hat.
Bisher gingen Ratten nur an Niggerkinder ran,
jetzt knabbern sie sogar schon weiße Babies an.
Auf die Ratten ist auch kein Verlaß mehr, da muß was geschehn,
ich werde jetzt aktiv im Ku-Klux-Klan.
Johnny, manchmal denk ich, daß ich Dich nicht lebend wiederseh',
denn wenn ich unser'n Präsidenten recht versteh,
ist mit der alten Welt ja ohnehin bald Schluss,
weil jeder von uns für die Freiheit Opfer bringen muß.
Johnny, für die Rettung unserer Zivilisation
muß Europa untergehn und die Sowjetunion.
Johnny, wenn es soweit kommt, gibt es sowieso
den atomaren Holocaust auf Video.
Da wird dann sicher ganz genau gezeigt
wie die dicke rote Wolke in den Himmel steigt.
Und auf der Wolke sitzt, daß nur ich es sehen kann,
Du, mein Johnny, mit zwei Flügeln und 'nem Nachthemd an.
schon dreimal auf der Straße vergewaltigt worden bin?
Johnny, entweder geh' ich nicht mehr vor die Tür
oder ich nehm' ab morgen Geld dafür.
Es wird alles immer teurer, und dein Sold ist klein.
Johnny, Du verstehst, nicht böse sein.
Johnny, Johnny, Johnny, Du fehlst mir so.
Johnny, unser Sohn zieht aus. Es wird ihm hier zu eng.
Er lebt in einem U-Bahn-Schacht mit seiner Gang.
Hat die Pistole mitgenommen, spielt den Mädchenschreck,
schießt die Absätze unter ihren Stöckelschuhen weg.
Und schleicht sich, wenn sie auf den Rücken fällen, heimlich an
und springt sie wie ein Puma aus dem Dunkeln an.
Johnny, auch Dein Bruder hat jetzt keine Arbeit mehr.
Aber sonst geht es ihm gut. Gestern sagte er:
Auf der linken Seite hin ich von der Hüfte abwärts lahm.
Meine rechte Hand liegt irgendwo in Vietnam.
Dafür halte ich mit links die Schüssel wenn ich Schlange steh
für eine warme Suppe von der Heilsarmee.
Johnny, Deine Schwester hat gesagt, ich hab die Nigger satt,
seit die Ratte letztes Jahr mein Baby aufgefressen hat.
Bisher gingen Ratten nur an Niggerkinder ran,
jetzt knabbern sie sogar schon weiße Babies an.
Auf die Ratten ist auch kein Verlaß mehr, da muß was geschehn,
ich werde jetzt aktiv im Ku-Klux-Klan.
Johnny, manchmal denk ich, daß ich Dich nicht lebend wiederseh',
denn wenn ich unser'n Präsidenten recht versteh,
ist mit der alten Welt ja ohnehin bald Schluss,
weil jeder von uns für die Freiheit Opfer bringen muß.
Johnny, für die Rettung unserer Zivilisation
muß Europa untergehn und die Sowjetunion.
Johnny, wenn es soweit kommt, gibt es sowieso
den atomaren Holocaust auf Video.
Da wird dann sicher ganz genau gezeigt
wie die dicke rote Wolke in den Himmel steigt.
Und auf der Wolke sitzt, daß nur ich es sehen kann,
Du, mein Johnny, mit zwei Flügeln und 'nem Nachthemd an.
Credits
Writer(s): Hannes Wader
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