Renn Lieber Renn
Er war scho von Haus aus
eher verdächtig,
so gar ned a Mannsbild,
bescheiden, bedächtig.
Vom Bund habnsn hoamgschickt,
beim Bund brauchas Männer,
die männlich auf andre
schiaßn könna.
Meist hockt a dahoam
und traut si ned raus.
Wenn a is, wer a is,
dann lachansn aus.
Hinter so viele Masken
verliert ma sei Gsicht.
Erst grobt er si ei,
dann scheut er as Licht.
Und Jahr für Jahr
sieht er weniger weiter.
Was werdn bloß die Leit
in dem Land ned gscheiter.
Und wenns oan endlich
von der Schuld befrein -
wer nicht allgemein ist,
bleibt immer gemein.
Und manchmal, da möcht ers
in d'Welt rausschrein,
seine Angst, sein Verlangen,
sein Anderssein.
Und er spürt, wie er langsam
die Seele verliert,
denn die Liebe ist immer
für die andern reserviert.
Renn lieber, renn,
du bist ned normal,
es habn immer die andern
die bessre Moral.
Solang die Welt so männlich ist,
fürs Leben unempfänglich ist,
renn, renn, renn!
Wenn bloß ned die Nacht war,
der Tag ziagt vorbei,
doch die Nacht dauert ewig,
die laßtn ned frei.
Wo soll er bloß hi
mit all seiner Lust?
Die staut si im Herzn,
zerfrißt eam die Brust.
Des schneidt oam die Luft ab,
des ewige Liagn,
da bleibt ma stecka,
da verlernt ma as Fliagn.
Boid glaubt as no selber,
daß er krank und schlecht ist,
weil die Engstirnigkeit
nach wie vor im Recht ist.
Und Jahr für Jahr
sieht er weniger weiter.
Was werdn bloß die Leit
in dem Land ned gscheiter.
Und wenns oan endlich
von der Schuld befrein -
wer nicht allgemein ist,
bleibt immer gemein.
Und sovui möchtns
in d'Welt rausschrein,
ihre Angst, ihr Verlangen,
ihr Anderssein.
Scho sammeln se si,
manche hört ma scho plärrn,
die wolln nimma warten,
die wohn si wehrn.
Schrein miaß ma, schrein,
was hoaßt do normal?
Pfeif ma mitanander
auf d'bessre Moral.
Solang die Welt so männlich ist,
für Liebe unempfänglich ist,
Schrein miaß ma, Schrein!
eher verdächtig,
so gar ned a Mannsbild,
bescheiden, bedächtig.
Vom Bund habnsn hoamgschickt,
beim Bund brauchas Männer,
die männlich auf andre
schiaßn könna.
Meist hockt a dahoam
und traut si ned raus.
Wenn a is, wer a is,
dann lachansn aus.
Hinter so viele Masken
verliert ma sei Gsicht.
Erst grobt er si ei,
dann scheut er as Licht.
Und Jahr für Jahr
sieht er weniger weiter.
Was werdn bloß die Leit
in dem Land ned gscheiter.
Und wenns oan endlich
von der Schuld befrein -
wer nicht allgemein ist,
bleibt immer gemein.
Und manchmal, da möcht ers
in d'Welt rausschrein,
seine Angst, sein Verlangen,
sein Anderssein.
Und er spürt, wie er langsam
die Seele verliert,
denn die Liebe ist immer
für die andern reserviert.
Renn lieber, renn,
du bist ned normal,
es habn immer die andern
die bessre Moral.
Solang die Welt so männlich ist,
fürs Leben unempfänglich ist,
renn, renn, renn!
Wenn bloß ned die Nacht war,
der Tag ziagt vorbei,
doch die Nacht dauert ewig,
die laßtn ned frei.
Wo soll er bloß hi
mit all seiner Lust?
Die staut si im Herzn,
zerfrißt eam die Brust.
Des schneidt oam die Luft ab,
des ewige Liagn,
da bleibt ma stecka,
da verlernt ma as Fliagn.
Boid glaubt as no selber,
daß er krank und schlecht ist,
weil die Engstirnigkeit
nach wie vor im Recht ist.
Und Jahr für Jahr
sieht er weniger weiter.
Was werdn bloß die Leit
in dem Land ned gscheiter.
Und wenns oan endlich
von der Schuld befrein -
wer nicht allgemein ist,
bleibt immer gemein.
Und sovui möchtns
in d'Welt rausschrein,
ihre Angst, ihr Verlangen,
ihr Anderssein.
Scho sammeln se si,
manche hört ma scho plärrn,
die wolln nimma warten,
die wohn si wehrn.
Schrein miaß ma, schrein,
was hoaßt do normal?
Pfeif ma mitanander
auf d'bessre Moral.
Solang die Welt so männlich ist,
für Liebe unempfänglich ist,
Schrein miaß ma, Schrein!
Credits
Writer(s): Konstantin Wecker
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