Engel brauchen keine Väter

sie sieht ihn auf der Straße
spricht ihn an
er lächelt und sie spürt
das ist der Mann
weiche Züge
offner Blick
sportlich
groß
studiert Physik
einfach ideal
genau ihr Typ

sie gehn in das Hotel am Rand der Stadt
wo man im voraus zahlt und keinen Namen hat
er sagt: ich kann dich nicht verstehn
wieso muß es so schnell geschehn
und warum kann ich dich nicht wiedersehn

sie sagt: Engel brauchen keine Väter
und ich brauch keinen Mann für später
nur diese Nacht mit dir
nichts weiter wünsch ich mir
denn Engel brauchen keine Väter
du bist nicht für mich bestimmt
wir müssen Fremde sein
laß es zu Ende sein
ich will nur das Kind

die Nacht geht wie ein wilder traum vorbei
am Morgen ist sie wieder seltsam scheu
zusammen gehn sie aus der Tür
sie sagt: es war sehr schön mit dir
und dennoch warn wir beide niemals hier

sie sagt: Engel brauchen keine Väter
und ich brauch keinen Mann für später
nur diese Nacht mit dir
nichts weiter wünsch ich mir
denn Engel brauchen keine Väter
du bist nicht für mich bestimmt
wir müssen Fremde sein
laß es zu Ende sein
ich will nur das Kind

ein Jahr danach trifft sie ihn dann noch einmal in der Stadt
und er sieht
daß das Kind neben ihr seine Augen hat

Engel brauchen keine Väter
du bist nicht für mich bestimmt
wir müssen Fremde sein
laß es zu Ende sein
ich will nur das Kind

Engel brauchen keine Väter ...



Credits
Writer(s): Dietmar Kawohl, Andreas Baertels, Juliane Werding
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