Der Rosenkavalier, Act I: Wie du warst! Wie du bist! (Octavian/Marschallin)

Octavian
Wie du warst! Wie du bist!
Das weiß niemand, das ahnt keiner!

Marschallin richtet sich in den Kissen auf
Beklagt Er sich über das, Quin-quin?
Möcht' Er, daß viele das wüßten?

Octavian
Engel! Nein! Selig bin ich,
daß ich der einzige bin, der weiß, wie du bist.
Keiner ahnt es! Niemand weiß es.
Du, du – was heißt das du? Was du und ich?
Hat denn das einen Sinn?
Das sind Wörter, bloße Wörter, nicht? Du sag'!
Aber dennoch: Es ist etwas in ihnen:
ein Schwindeln, ein Ziehen, ein Sehnen, ein Drängen!
Wie jetzt meine Hand zu deiner Hand kommt,
das Zudirwollen, das Dichumklammern,
das bin ich, das will zu dir,
aber das Ich vergeht in dem Du,
ich bin dein Bub – aber wenn mir dann Hören und Sehen vergeht –
wo ist dann dein Bub?

Marschallin leise
Du bist mein Bub, du bist mein Schatz!

Octavian
Warum ist Tag? Ich will nicht den Tag!
Für was ist der Tag! Da haben dich alle!



Credits
Writer(s): Richard Strauss
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