Die zwei Falken

Es war im alter Väterzeit
Der Sommer ging zu Ende
Längst lag im grüner Herrlichkeit
Das weite Waldgelände

Stolz leuchtete ins Land hinein
Die Falkenburg mit Turm und Zinnen
Hoch war der Hang und stark der Stein
Und niemand konnte sie gewinnen

Zwei Brüder lebeten damals dort
Stets standen sie sich treu zur Seite
So glaubet nun in dichter Wald
Das die Geschichte hier verbreitet

Einst kam das Leid und auch das Weh
Ein hünbsches Mädchen ward gefangen
Großäugig wie ein junges Reh
Die Stirn wie Schnee und rot die Wangen

Da ist mit süßen Weh erwacht
Die Liebe in der Brüder Herzen
Bedeckte wohl mit dunker Nacht
Der Bruderliebe der helle Kerzen

Da lobten sie mit einem Eid
Am Baum auf eigener Erde
Das über diese hübsche Maid
Durch Schwertschlag entschiede werde

Es war in einer Sommernacht
Da standen sie im Quellengrunde
Da schlugen in der Schreckensschlag
Die Brüder sich die Todeswunde

Das Bruderblut so rot so warm
Zu Tage trugen es die Wellen
Die Brüder lagen Arm in Arm
Versöhnt im Tode bei den Quelle

Die Falkenburg zerbrach, zierfiel
Der alten Bergfrieden sank in Trümmer
die Sage spann ihr Zauberspiel
Ums Mauerwerk im Mondesschimmer

Oft hört man in der Mitternacht
Ein Schwertgeklirr und wehes Klagen
Dann wird aufs neues die Bruderschlacht
Wie eins in Quellengrund geschlagen



Credits
Writer(s): Traditional, Konrad Woelki
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link