Prolog (Kunersdorf)

Im Namen seiner königlichen Majestät in Preußen
Unser'm aller gnädigstem König ergeht folgendes Urteil
Leutnant Hans Hermann von Katte hat sich der Desertion
Sowie des Hochverrates gegen seine Majestät schuldig gemacht
Indem er mit dem Kronprinzen komplottiert hat
Aufgrund dieser schweren Verbrechen
Wird Leutnant Katte nach preußischem Kriegsrecht verurteilt
Und mit dem Schwert vom Leben zum Tode gebracht

Mein lieber Katte, ich bitte Tausend mal um Verzeihung

Nein, nein, nein!

Der Morgen dämmert herauf
Die Schlacht steht unmittelbar bevor
Unseren tapferen preußischen Truppen stehen die Battalione
Der russisch, österreichischen Allianz in doppelter Größe gegenüber
Fürwahr, eine ganze Welt ist gegen uns
Doch niemals wird der Tag kommen, der mich zwingen soll
Einen nachteiligen Frieden zu schließen
Und meine eigene Schande zu unterzeichnen
Kunersdorf, 12. August 1759
Meine Jugend habe ich meinem Vater
Und meine reiferen Jahre dem Staat geopfert
Ich habe meine Mutter und meint geliebte Schwester verloren
Und all mein Lebensmut liegt mit ihnen begraben
Sollte es mir nicht vergönnt sein, im Kampf zu fallen
Bin ich entschlossen meinem Leben selbst ein Ende zu setzen
Ich habe als Philosoph gelebt
Und will auch als solcher begraben werden
Oben auf den Terassen von Sanssouci
Ohne Prunk, ohne Pracht und ohne Pomp
Dies ist mein letzter Wille
Ich weiß, was uns bevorsteht
Doch ich werde mich in dieser aussichtslosen Schlacht
Ebensowenig schonen, wie der geringste Soldat
Um zu Kämpfen bis zum letzten Atemzug
Ich habe den Rubikon überschritten, es gibt kein zurück

Ihr Hunde, wollt ihr den ewig leben?