Erdbeermund

Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund
Ich schrie mir schon die Lungen wund
Nach deinem weißen Leib, du Weib
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht

Da blüht ein schöner Zeitvertreib
Mit deinem Leib die lange Nacht
Da will ich sein im tiefen Tal
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl

Die graue Welt macht keine Freude mehr
Ich gab den schönsten Sommer her
Und dir hats auch kein Glück gebracht

Hast nur den roten Mund noch aufgespart
Für mich so tief im Haar verwahrt
Ich such ihn schon die lange Nacht
Im Wintertal im Aschengrund
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund

Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut
Da hat der Schnee ein Nest gebaut
Und fragt nicht, wo die Liebe sei

Und habe doch das rote Tier so tief
Erfahren, als ich bei dir schlief
Wär nur der Winter erst vorbei
Und wieder grün der Wiesengrund!
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!



Credits
Writer(s): Francois Villon, Michael Boden
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