Von Links Nach Rechts

tag zwei, zeit: halb sechs,
seit 26 stunden ohne nahrung bis jetzt.
die kohle ist weg,
drei tage bis zum nächsten scheck,
ich hab' die wohnung durchsucht
und nichts eßbares entdeckt.
in dieser wohnung ist sicher noch geld,
du mußt nur mal richtig suchen du held.
o.k.:
kein geld hier im tiefkühlfach,
nichts im abfluß und nichts in meinen adidas.
was'n das?
da lugt doch was vor.
ein umschlag für einen dr.textor.
woher das ding kommt?
keine ahnung,
ne einladung zu ner logopädentagung.
ein schullandheim für ärzte mit abschlußbuffet
und der letzte tag ist heute... O.K.-O.K.!
wenig später im foyer, wink' ich mit dem ding
und schrei: " ich bin hier drin, weil ich eingeladen bin.
bleiben sie einfach so stehen, dann wird nichts passieren.
ich werde das buffet evakuieren!
sagt meiner mutter, daß es mir leid tut!"
sag ich noch bevor es mich packt
und dann renn ich zum buffet und räume das ding ab.

von links nach rechts, von links nach rechts
von oben nach unten, von links nach rechts.

sie hat ein problem,
"hat man gleich gesehen!"
völlig verwirrt, um so mehr bildschön.
sie trägt handschuhe hoch bis zu den ellbogen
und eine stola aus nerz und die ist echt, ungelogen.
setzt sich zu mir und sagt unvermittelt:
" du bist ein süßes ding und ich will dich weil ich nicht gut für dich bin!"
und ich will sie weil sie nicht gut für mich ist,
wir sollten zusammenbleiben-soviele gemeinsamkeiten.
ich soll sie retten und dann küssen
und nachher ist es meine schuld,
ich hätte es besser wissen müssen.
ich hab kontrolle satt!
weil ich sie nie wirklich verliere,
und nie wirklich hab.

von links nach rechts, von links nach rechts
von oben nach unten, von links nach rechts.

er hält mir ne knarre vor's gesicht und spricht:
"geben sie mir bitte ihr ganzes geld,
dann passiert ihnen nichts!"
er rasiert sich noch nicht,
er ist vielleicht 14 und geniert sich an sich.
er guckt nervös auf den boden.
er sagt er muß für seine homies kohle holen.
ich dreh' den kopf und seh ne gang von tupac shakurs
die auf den arsch ihrer mutter schwören,
da will er dazugehören.
ich hab nen wäschekorb in der hand.
zwei wagner pizzas obendrauf,
dafür hat das geld gelangt.
ich sag':" was ich nicht habe, kann ich dir nicht geben,
du kannst dir meinetwegen gerne diese pizzas nehmen.
und meine bankcard gibt nichts her,
ich weiß die pin-nummer nicht mehr,
du willst du sie haben? hier bitte sehr!"
er wirft nen blick auf seine homies zurück,
dort wird genickt, er drückt ab, man hört
KLICK.
das ding ist leer
und seine homies machen witze, daß ein messer doch besser wär'.
da gibt's nichts mehr zu meinen.
seine homies lachen und er fängt an zu weinen.

von links nach rechts, von links nach rechts
von oben nach unten, von links nach rechts.



Credits
Writer(s): Henrik Von Holtum, Sascha Klammt
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