Mein geysterhaftes Grammophon

Werter Hörer, sei'n Sie so frei
Und lauschen meiner Geschichte
Ich kann nicht länger schweigen
Drum wähl ich die Form des Gedichts
Oft sitzt jemand an meinem Bett
Die Radios gehen an und aus
Ich höre polternde Schritte
Sowie Stimmen im ganzen Haus

Mein geysterhaftes Grammophon
Es spielt ganz von allein
Mein geysterhaftes Grammophon
Im schwachen Kerzenschein

Ein Fleck auf dem Boden
Verformt sich zum Belmez-Gesicht
Doch was ich auch mache
Entfernen lässt es sich nicht
Man erneuert den Boden
Und unterstellt mir Betrug
Doch wieder und wieder
Kehrt der seltsame Spuk

Plötzlich, wie von Geisterhand
Erlöschen im Haus alle Lichter
Es fliegen Tassen und Teller
An der Wand blasse Gesichter
Bilder wackeln hier wie von selbst
Und Lampen urplötzlich schwingen
Die Türen schlagen auf und zu
Und weinende Klagen erklingen

Mein geysterhaftes Grammophon
Schauer-Sinfonien bei Nacht
Mein geysterhaftes Grammophon
Jede Nacht zum Spiel erwacht

Die Gesellschaft der Toten
Oder wer auch immer es ist
Treibt mich noch in den Wahn
Mit ausgeklügelter List
So sei'n sie versichert, mein Gott
All dies ist wahr, ich lüge nicht
Ich bezeuge es redlich
Mit diesem, meinem letzten Gedicht



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