Zimmer ohne Zeit
Ich bin noch ziemlich klein, als ich merk', mir geht das Ticken auf den Geist.
Jede Uhr wird an Wände geschmissen, bis sie schweigt.
In meinem Kinderzimmer schleicht sich kein Ziffernblatt mehr ein.
Hier bin ich frei. Ich taufe es mein Zimmer ohne Zeit.
Zwölf Quadratmeter sind mir nicht zu klein.
Die Gedanken fliegen unendlich weit.
Wenn draußen Tag für Tag verstreicht, wie in Lichtgeschwindigkeit,
hab' ich immerhin hier drinnen noch irgendwas, das bleibt.
Schule läuft so nebenbei, schaff' es erst zu Stunde zwei.
"Tut mir leid, ich war im Zimmer ohne Zeit."
Den Ranzen nehm' ich nicht mit rein. Auch wenn sie meinen, ich lerne heimlich:
Nein, die Einsen schreiben sich wie von allein.
Und komm' ich dann heim, riecht es nach Streit. Türen, die knallen, lautes Geschrei.
Schleich' mich leise in mein Zimmer ohne Zeit.
"Wir gehen jetzt raus. Die Sonne scheint, bist du dabei?"
Ist nett gemeint, doch alles weitere ersticke ich schon im Keim.
"Gehst du da drin nicht langsam ein? Wir fragen uns, was du da treibst,
so ganz allein." - Ich halt' es lieber noch geheim.
Als ob das irgendwer begreift. Ich such' nach Reimen
und jedes Lied, das mich begeistert, wird siziert und studiert bis ins Detail.
Familienhaus mit acht Parteien, Nachbarn drohen mit Polizei.
"Was fällt Ihrem Sohn nur ein, so laut zu sein?"
Ich weiß: Mittagsruhe, zwölf bis drei. Tut mir leid.
Das einzuhalten ist nicht so leicht in so 'nem Zimmer ohne Zeit.
Zu schwach für Schulhofschlägereien, kein Bock auf Fußball im Verein.
Und draußen zieht ganz nebenbei meine Jugend an mir vorbei.
Sie klopft dann kurz mal an die Tür, fragt mich: "Mann, was machst du hier?"
Ich trink ein Bier mit ihr, doch muss dann wieder rein.
Das eine Mädchen bricht das Eis. Verträumter Typ, was der wohl treibt?
Sie gibt so lange nicht klein bei, bis sie es weiß.
Ich lass sie rein, sie lässt mich rein. Mein erstes Mal, es ist soweit
und schon vorbei. Zum Glück im Zimmer ohne Zeit.
Die Lieder zieh'n so ihren Kreis, spiel' am Wochenende live.
Die Klamotten viel zu weit. Lokaler Star und Freak zugleich
zwischen TRL auf eins und Musterungsbescheid.
So vermiss' ich immer öfter mein Zimmer ohne Zeit.
Ich bin noch nicht bereit dafür, dass die Verbindung langsam reißt.
Aber mein winzigkleines Reich verliert so seinen Reiz.
Pack alles, was mir eigentlich so heilig ist, in Kisten ein,
zieh' nach Berlin und die Geschichte ist vorbei.
Und komm' ich heut' mal zu Besuch, ist hier nichts mehr wirklich gleich.
Doch jeder Winkel setzt Erinnerungen frei.
Stell' den Wecker vor die Tür, häng' die Uhr von der Wand,
dann ist es fast, als würd' es immernoch so sein.
Zimmer ohne Zeit.
Is' so egal, wie jeder Wind mich treibt.
Man geht nie ganz - irgendetwas bleibt.
Ein winziger Teil von mir.
Ein winziger Teil bleibt hier.
Is' so egal, wie jedes Bild verbleicht.
Du ziehst aus, irgendwer zieht ein.
Ein winziger Teil bleibt hier.
Ein winziger Teil von dir.
Jede Uhr wird an Wände geschmissen, bis sie schweigt.
In meinem Kinderzimmer schleicht sich kein Ziffernblatt mehr ein.
Hier bin ich frei. Ich taufe es mein Zimmer ohne Zeit.
Zwölf Quadratmeter sind mir nicht zu klein.
Die Gedanken fliegen unendlich weit.
Wenn draußen Tag für Tag verstreicht, wie in Lichtgeschwindigkeit,
hab' ich immerhin hier drinnen noch irgendwas, das bleibt.
Schule läuft so nebenbei, schaff' es erst zu Stunde zwei.
"Tut mir leid, ich war im Zimmer ohne Zeit."
Den Ranzen nehm' ich nicht mit rein. Auch wenn sie meinen, ich lerne heimlich:
Nein, die Einsen schreiben sich wie von allein.
Und komm' ich dann heim, riecht es nach Streit. Türen, die knallen, lautes Geschrei.
Schleich' mich leise in mein Zimmer ohne Zeit.
"Wir gehen jetzt raus. Die Sonne scheint, bist du dabei?"
Ist nett gemeint, doch alles weitere ersticke ich schon im Keim.
"Gehst du da drin nicht langsam ein? Wir fragen uns, was du da treibst,
so ganz allein." - Ich halt' es lieber noch geheim.
Als ob das irgendwer begreift. Ich such' nach Reimen
und jedes Lied, das mich begeistert, wird siziert und studiert bis ins Detail.
Familienhaus mit acht Parteien, Nachbarn drohen mit Polizei.
"Was fällt Ihrem Sohn nur ein, so laut zu sein?"
Ich weiß: Mittagsruhe, zwölf bis drei. Tut mir leid.
Das einzuhalten ist nicht so leicht in so 'nem Zimmer ohne Zeit.
Zu schwach für Schulhofschlägereien, kein Bock auf Fußball im Verein.
Und draußen zieht ganz nebenbei meine Jugend an mir vorbei.
Sie klopft dann kurz mal an die Tür, fragt mich: "Mann, was machst du hier?"
Ich trink ein Bier mit ihr, doch muss dann wieder rein.
Das eine Mädchen bricht das Eis. Verträumter Typ, was der wohl treibt?
Sie gibt so lange nicht klein bei, bis sie es weiß.
Ich lass sie rein, sie lässt mich rein. Mein erstes Mal, es ist soweit
und schon vorbei. Zum Glück im Zimmer ohne Zeit.
Die Lieder zieh'n so ihren Kreis, spiel' am Wochenende live.
Die Klamotten viel zu weit. Lokaler Star und Freak zugleich
zwischen TRL auf eins und Musterungsbescheid.
So vermiss' ich immer öfter mein Zimmer ohne Zeit.
Ich bin noch nicht bereit dafür, dass die Verbindung langsam reißt.
Aber mein winzigkleines Reich verliert so seinen Reiz.
Pack alles, was mir eigentlich so heilig ist, in Kisten ein,
zieh' nach Berlin und die Geschichte ist vorbei.
Und komm' ich heut' mal zu Besuch, ist hier nichts mehr wirklich gleich.
Doch jeder Winkel setzt Erinnerungen frei.
Stell' den Wecker vor die Tür, häng' die Uhr von der Wand,
dann ist es fast, als würd' es immernoch so sein.
Zimmer ohne Zeit.
Is' so egal, wie jeder Wind mich treibt.
Man geht nie ganz - irgendetwas bleibt.
Ein winziger Teil von mir.
Ein winziger Teil bleibt hier.
Is' so egal, wie jedes Bild verbleicht.
Du ziehst aus, irgendwer zieht ein.
Ein winziger Teil bleibt hier.
Ein winziger Teil von dir.
Credits
Writer(s): Beatgees, Fabian F.r. Roemer
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