Schwarze Wolke

Mit 16 erschien mir alles noch leichter, der Himmel war irgendwie weiter
Die besten Freunde erreichbar, bei den Problemen, die alle Jungs haben
Mit Eltern und Weibern und Geldsorgen leichter, weil da für sowas noch Zeit war
Jedes Ding löst man mit Gaffer und Schweizer, der gute, alte MacGyver
Heut bin ich schon etwas weiter: Abi gemacht, Uni geschafft
Tochter kann sprechen und nennt mich Papa, doch bleibt eine Wolke, ein dunkler Verdacht
Unter meim Dach. Mein Lebenslauf ein unregelmäßiger Slalom
Eltern nerven mit stetiger Warnung:
"Denk mal an später, du hast ja keine Ahnung Junge"

Höchste Höhen, tiefste Tiefen. An warmen Tagen glaub ich wirklich
Dass mich alle lieben und fühl mich als könnt ich fliegen
Dann kommt die schwarze Wolke, macht mich klein und ich will mich erschießen
Standardkrisen eines manisch Depressiven!

Die schwarze Wolke, meine ganz private schwarze Wolke wartet über mir
Macht mich klein, sie wird mich stets verfolgen selbst in überdachten Räumen
Ob bei Nacht, ob über Bäumen schwebt sie über mir
Und macht mich schnell zu einem kleinen Häufchen

Die schwarze Wolke, meine ganz private schwarze Wolke wartet über mir
Sie wird mich stets verfolgen selbst in überdachten Räumen
Manchmal kommt die Sonne raus, ich renn zu Türen, komm heraus
Doch der Horrizont ist eine hohe Wand von schwarzen Wolken

Höchste Höhen, tiefste Tiefen. An warmen Tagen glaub ich wirklich
Dass mich alle lieben und fühl mich als könnt ich fliegen
Dann kommt die schwarze Wolke, macht mich klein und ich will mich erschießen
Standardkrisen eines manisch Depressiven

Gerade ist alles halbwegs in Ordnung, die Miete bezahlt, schon wieder 'n Jahr
Doch die Decke der Wohnung bewegt sich, ist's schon wieder so nah
Die Schatten kommen aus den Ecken, schwarze Gedanken fluten den Raum
Momente von Glück ertrinken, die Lichter verschwinden, in dumpfem, pochendem Grau
Wege herraus versprechen Tabletten verschrieben von Männern mit schütterem Haar
Trips wie das Leben sie schrieb, zitternd und nah, bitter und wahr
Manchmal sind mir die Menschen zu viel, ich will nicht mehr reden
Sie fragen wie's geht, ich denke zu Ende doch sage ok
Ich kann nicht tanzen, kann nicht Smalltalk, kann nicht singen, nur lallen
Kann nicht schleimen, kann nicht lügen. Das ist das Schlimmste von allen da
Am Ende des Tunnels ist Licht, doch es ist nur die kurze Strecke, Straße vor dem
Nächsten Tunnel, auf dem Weg in Richtung Nichts

Höchste Höhen, tiefste Tiefen. An warmen Tagen glaub ich wirklich
Dass mich alle lieben und fühl mich als könnt ich fliegen
Dann kommt die schwarze Wolke, macht mich klein und ich will mich erschießen
Standardkrisen eines manisch Depressiven!



Credits
Writer(s): Friedrich Kautz
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