Das kalte Herz

Ich lebte einst vor vielen Jahren
Unten an dem Tannenbühl
Ich war ein junger Köhler
Doch Neid verdarb mein Ehrgefühl

Wünschte mir nur Ruhm und Reichtum
Der Preis, der war mir gleich
Und so wurde ich ein Opfer
Des Dämons aus dem Tannenreich

Er riss heraus mein schlagend' Herzen
Verwahrte es in einem Glas
Gab mir ein Herz aus Stein
Und schnell ich meine Furcht vergaß

Das Leben mit dem kalten Herzen
Gab mir alles, nahm so viel
Bekannt und reich bin ich geworden
Doch verlor ich dieses Spiel

Wenn schreiend' Stille um sich greift
Wenn man nur Herzen schlagen hört
Dringt kein Laut aus meiner Brust
Kein Laut, der meine Ruhe stört

Stein geworden sind die Träume
Stein geworden, so kühl
Stein geworden meine Tränen
Stein geworden mein Gefühl

Keine Freude mich erheitert
Versteh kein Lachen, keinen Scherz
Bin zu totem Stein geworden
Wie mein kaltes Herz

Viele Jahre später
Wollt ich mein Herz noch einmal sehn
Und in den Dämons Hütte
Sah ich hundert Gläser stehn

Sprach: "Meister, das sind keine Herzen
Sind doch nur aus Wachs gemacht!
Hast mir nie mein Herz genommen
Hatte mir das gleich gedacht."

"Du kleiner Wicht, ich werd dich lehren
In diesem Glas dein echtes Herz!
Nimm es zurück in deinen Leib
Fühl noch einmal Lust und Schmerz."

Vereint mit meinem echten Herz
Nahm ich die Beine in die Hand
Ich floh so weit mich Wege trugen
Bis ich wieder Frieden fand



Credits
Writer(s): Jörg Roth, Frank Heim
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link