Les Misérables: Rot Und Schwarz

Enjolras]
Endlich ist es soweit,
wird Geschichte gemacht.
Hier geht's nicht um den Spaß
von verwöhnten Flanierern der Nacht.
Hat sich jeder gefragt,
welchen Einsatz er wagt?
Wer noch geh'n will, soll geh'n,
daß sich keiner beklagt!
Die Farben dieser Welt
soll'n leuchten, wenn es tagt...
Rot - das Blut ist heiß und jung!
Schwarz - die schwere Leidenszeit!
Rot - die Morgendämmerung!
Schwarz - die Nacht verliert den Streit!

Hättest du sie gesehn,
könntest du mich verstehn -
dieser Schock bis ins Mark
bei dem Anblick von ihrem Gesicht!
Hättest du sie gesehn,
wär' dir Gleiches geschehn -
wie die Welt sich erhellt
durch eine Ladung Licht...
und alles, was dich quält,
nun kümmert es dich nicht!

Rot...

... die Glut des Augenblicks!

Schwarz...

... sind Einsamkeit und Tod!

Rot...

... die Fabe meines Glücks!

Schwarz...

... die Farbe meiner Not!

Marius, nur ein Kind spricht wie du.
Ich glaubte, du gehörst dazu.
Doch uns hier ruft ein großes Ziel.
Was schert uns jetzt dein Liebesleid?
Wir kämpfen für die neue Zeit.
Ein kleines Leben zählt nicht viel!

Rot - das Blut ist heiß und jung!
Schwarz - die schwere Leidenszeit!
Rot - die Morgendämmerung!
Schwarz - die Nacht verliert den Streit!

Sag, Courfeyrac, sind die Gewehre da?
Feuilly, Combeferre, die Zeit wird langsam knapp.
Grantaire, wirf die Falsche fort!
Sind die Waffen schußbereit?

Schütt mir Branntwein in den Schlot
und ich hauch sie alle tot!

In St. Antoine steh'n alle wie ein Mann!

In Notre Dame zählt jeder Pflasterstein.

Zwanzig Flinten, gut wie neu!

Hört mal!

Zwanzig Schuß für jeden Mann!

Hört doch mal her!

Vierzig Schuß hat Port St. Cloud!

Alle mal herhören!

Sieben Flinten St. Martin!

General Lamarque ist tot.

Lamarque ist tot.
Lamarque - sein Tod wird für uns zum Fanal.
Der Mann des Volks.
Sein Tod ist das Angriffssignal!
Sein Begräbnis wird zeigen, wie sehr man ihn ehrt.
Es erhebt sich ein Schlachtruf, wie's niemals geschah.
Durch den Tod von Lamarque wird die Flamme genährt.
Alle fühlen: Der Tag der Erlösung ist da.
Die Zeit ist reif!
Heißen wir sie willkommen mit Hoffnung und Mut.
Heißes Herz! Und die Straßen pulsieren wie Blut,
bald schon werden wir frei!
Alle strömen herbei
wie ein einziger Schrei!



Credits
Writer(s): Herbert Kretzmer, Alain Albert Boublil, Claude Michel Schonberg
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