Die Hexe

Ein fliegendes Wesen von zarter Gestalt
erhob sich bei Vollmond hoch über dem Wald
die Nebel sind lachend vorbei gezogen
man hat sie gesehn, es ist nicht gelogen.

Sie war schön wie der Tag doch jetzt ist es Nacht
man hat schon das Holz für das Feuer gebracht
die Kirche im Dorf hat die Türen weit auf
der Wirt gibt heut Wein für alle aus.

Man sagt, sie hätte auf der Folter gelacht
so schön wie der Tag doch jetzt ist es Nacht.

Wohlauf, holt den Wagen und bringt das Weib her
das Holz ist gestapelt und heiss ist der Teer
das Fest kann beginnen, holt Heu von den Tennen
und noch ein Fass Wein, dann soll sie verbrennen.
Brennen, sie soll brennen!

Herr Pfarrer der sie getauft und getraut
er hat es bezeugt sie ist Satans Braut
sie saßen heut alle beim großen Gericht
und sagten sie hätte das zweite Gesicht.

Sie hat uns behext und zum Narren gemacht
so hell wie der Tag brennt das Feuer heut Nacht.

Wohlauf, holt den Wagen und bringt das Weib her ...

Jetzt fliegt nur noch Asche und kein Hexenbesen
wir schlagen ein Kreuz, denn jetzt ist sie tot
so schön wie der Tag ist sie mal gewesen
nun tanzen die Funken ins Morgenrot.

Tut kund und zu wissen, für alle zur Lehr
das Holz ist gestapelt und heiß ist der Teer
für alle die anders und sich nicht bekennen
zum rechten Herren, die sollen verbrennen
Brennen, die sollen brennen!
die sich nicht bekennen, die sollen verbrennen.
Brennen, die sollen brennen!



Credits
Writer(s): Ingo Hampf, Peter Hofmann
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