Der Wassermann

Es war in des Maien mildem Glanz
da hielten die Jungfern von Tübingen Tanz.
Sie tanzten und tanzten wohl allzumal um eine Linde im grünen Tal.
Ein fremder Jüngling, in stolzem Kleid, sich wandte bald zu der schönsten Maid; er reicht ihr dar die Hände zum Tanz, er setzt ihr auf's Haar einen meergrünen Kranz .
O Jüngling!
Warum ist so kalt dein Arm? "In Neckars Tiefen da ist's nicht warm." O Jüngling!
Warum ist so bleich deine Hand? "In's Wasser dringt nicht der Sonne Brand!" er tanzt mit ihr von der Linde weit: "Lass', Jüngling!
Horch, die Mutter mir schreit!" er tanzt mit ihr den Neckar entlang: "Lass', Jüngling!
Weh!
Mir wird so bang!" Er fasst sie fest um den schlanken Leib: "Schön' Maid, du bist des Wassermanns Weib!" Er tanzt mit ihr in die Wellen hinein: "O Vater und du, o Mutter mein!" Er führt sie in seinen krystallenen Saal: "Ade, ihr Schwestern allzumal, Ade, Ade!"



Credits
Writer(s): Robert Alexander Schumann, Joachim Draheim, Justinus Kerner (dp)
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link