Feinslieb

Der Himmel droben kündet Dunkel nur
Der Wald steht schwarz und schweigt
Ich lausch in die Vergangenheit hinein
Den Kopf ganz sacht geneigt
Im Norden blinkt ein schwaches Licht
Kaum sichtbar, nur erfühlt
Ich schau hinauf, lehn' mich ans Glas
Das mir die Stirne kühlt

Feinslieb, du bist gegangen von mir
Und ich find' keine Ruh
Die Sterne ziehen leis' ihre Bahn
Mit ihnen ziehst auch du

Die Bilder wandeln ihren Weg
Ein Wagen und ein Stier
Ein Schwert, es zeigt ins Nirgendwo
Und Nirgendwo ist hier
Das Dach der Welt, es funkelt matt
Und birgt ja doch nur mich
Der Atem flockt zu Wolken aus
Kein Du. Kein Wir. Ein Ich

Feinslieb, du bist gegangen von mir
Und ich find keine Ruh
Die Sterne ziehen leis' ihre Bahn
Mit ihnen ziehst auch du

Das Zimmer ist seit Jahren leer
In dem du einst gewohnt
Wo einst die Sommersonne schien
Steht jetzt der Wintermond
Als letztes bleibt ein Schattenspiel
Das dich nicht länger kennt
Nur in mir strahlst du für alle Zeit
Ein Stern am Firmament

Feinslieb, du bist gegangen von mir
Und ich find keine Ruh'
Die Sterne ziehen leise ihre Bahn
Mit ihnen ziehst auch du



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