Mietnomaden - Live

Ich habe lange drauf gespart und viel dafür gemacht,
als Altersvorsorge war das Ganze gedacht:
Ich habe mir 'ne Wohnung gekauft – und sie vermietet,
weil die Zinslage heutzutage die Chance dazu bietet.
Bis dahin hat alles wunderbar geklappt,
aber beim Vermieten hab' ich Pech gehabt.

Mietnomaden kannte ich bis dahin persönlich nicht.
Ich war scheinbar zu naiv!
Hart traf mich der Wohnungsmief ...

Meine süße, kleine Wohnung versiffte er komplett,
halbvolle Ölsardinen-Dosen fand ich unterm Bett.
Und Aschenbecher hat er offensichtlich nie gebraucht,
scheinbar weil er dachte: "Parkettfußboden tut es auch."
Überall war Schimmel – in verschiedenen Farben!
Ich wusste nicht, Schimmel kann echt viele Farben haben.
Der hat 'n halbes Jahr lang seinen Müll nicht raus gebracht,
wahrscheinlich weil er wusste, wer es für ihn macht.

Mietnomaden sind echt schlimm!
Nicht umsonst steckt das Wort "Made" da drin.
Manchmal ruinieren sie nur, und manchmal urinieren sie stur.
Das war für mich damals echt 'ne richtig harte Phase,
daher kommt auch der Begriff "Immobilienblase".

Ich kann sagen, ich war wirklich sauer auf ihn
und ich hegte durchaus Gewaltfantasien.
Aber mein buddhistisches Gemüt hat mir gesagt:
"Man kommt nicht ins Nirwana, wenn man sich mit Rachegedanken plagt."
Es ist immer von Vorteil, wenn man das Gute im Schlechten sieht:
Immerhin verdank' ich ihm die Idee für dieses Lied!

Mietnomaden scheren sich um die Immobilie nicht.
Er siffte mir die Wohnung voll, doch ich hege keinerlei Groll
gegen ihn. – Okay, ich fand es nicht toll,
doch ich hab' ihm verziehen.
Und mein Karma bleibt rein, denn Groll heg' ich keinen.
Doch ich weiß jetzt, weshalb man Geld aussetzt auf ihren Skalp ...