Milch und Honig

Neuer Morgen in meinem dekorierten Käfig
Angematschte Gräten
Oh - das Sonnenlicht kommt unverblümt; unverschämt, unterkühlt
Und für meinen Geschmack 'nen guten Tick zu früh
Ich dreh' mich nochmal mal um, sollte aufstehen
Doch hab' eigentlich keinen Grund
Es läuft selten wie's beliebt und auch dieser Tag verfliegt
Noch ehe du dich findest, berappelst und versiehst
Sich irgendetwas ändert oder du etwas begreifst
Ich nehm' halbherzig teil, lass mich treiben, doch bin nie so recht dabei
Schlaf' nicht; bin auch nicht wirklich wach
Und ich schüttel diesen Zustand den ganzen Tag nicht ab
Ich geh in Deckung, duck' mich weg vor deinem Redeschwall
Ich igel mich ein, will kein Teil einer Scheiß-Szene sein
Drehe mich im Kreis, zeichne Skizzen des Verfalls
Und leb' mein Leben nebenbei
Ich kenn keine Karriereleiter
Keine Gimmicks für den Pfad in Richtung Fegefeuer

Entspross dem Schoß der Antithese
Höhenluft geschnuppert und genährt mit Muttermilch der schönen Schimäre
Schmiegte ich mich in die Nischen meiner eigenen kleinen Sphäre
Stieß mir früh den Schädel an den Streben ihres Käfigs
Wachstumsparadigmen sind so liebenswert herausgeputzt
Über Jahre im Rechteck der drei Farben angeleint
Staub geschluckt, durchgekaut und ausgespuckt
Hallen heute bloße Stimmfetzen aus zig Meter Tiefe meiner Nautilus
Im weißen Westen gibt es keinen Krisenherd
Wo Milch und Honig Usus sind, erscheinen Schicksalsschläge liebenswert
Ich komm' von wo man warme Ratschläge auf die Brote schmiert
Wo man mit jedem Aufstehen eine Reihe kleiner Tode stirbt
Philanthropisches Geseier zur Methode wird
Die klaren Feindbilder verloren
Aber Sommerdepressionen fühlen sich pudelwohl im Dachgeschoss



Credits
Writer(s): Alyce & Nix
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link