Das Moor

Kein Laut drang über meine Lippen als der Mond die Nebelschwaden durchbrach
Als der letzte Funken Hoffnung in mir erlosch
Hier endet also meine Reise, dacht ich, als sich mir das volle
Ausmaß der Trostlosigkeit offenbarte

Ich schleppte mich weiter in Gedanken an einen Ausweg aus diesem Grab
Mein Blick fiel auf die verkrüppelten Bäume, das sanfte Moorgras
Die trügerischen Auen, die mich einluden zu verweilen für immer
Mein Schuhwerk durchweicht von fauligem Naß erzwang ich mir meinen Weg

In der Ferne plötzlich Hufgetrappel, meine Karawane, die mich hergeführt
Voll Überstürzung hastete ich in die falsche Richtung
Doch welch Blendwerk, schon kurz danach nicht mehr zu orten
Die Laute wurden schwächer, die Panik drohte mich zu überwältigen
Der Rettung bald so nah und doch so fern
Verzweiflung überkam mich in Gedanken an die letzten Stunden

Der Überfall, er trennte uns, überließ mich meinem Schicksal
Abgekommen vom richtigen Weg stolperte ich immer tiefer ins Moor
Verlor jede Orientierung, bald auch das Bewußtsein an mein früh'res Leben, das nun wieder
Herangetrieben, die Erinnerung in Fetzen, mit Geräuschen der Vergangenheit
Erst jetzt merkte ich, ich lag im Moor, keinen Willen mehr zum Weitermachen
Doch warum hier nicht verweilen, Wärme und Geborgenheit
Finde ich binnen kurzer Zeit im Schoße der Natur

Bis zur Hüfte schon versunken, ein letztes Aufbäumen
Meines Ichs ist schnell besiegt
Am Halse ein letzter Blick auf mein ach so kurzes Leben
Da füllte sich mein Mund mit Wasser, welch fauliger Geschmack



Credits
Writer(s): Florian Weishaupt
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