Rauschen

Ich sitz in meiner Wohnung und wart auf den Anruf
Draußen ist's schon lang dunkel, ein Schleier liegt auf der Stadt
Wenn ich die Augen schließe dann hör ich nur
Das monotone Trommeln des Regens auf dem Dach
Gelegentlich unterbrochen durch ein Grollen vom Donner
Die Füße sind auf dem Tisch, ich sitz auf dem Sofa
Mit einer Tasse schwarzem Tee in der Hand
Er schmeckt nicht mehr wirklich, er ist schon lange kalt
Die Uhr, sie tickt unermüdlich an der Wand
Langsam, als hätt' sie Gewichte in jeder Hand
Die Zeit selbst scheint sich zu dehnen
Als wollte sie zögern, weiterzugehen
Was war das für ein Tag, ich konnte nicht schlafen
Mein Körper vibriert noch, wie Achterbahn fahren
Ich starr' auf mein Smartphone, ich wart drauf, dass es klingelt
Und die Stimme am andern' Ende mir eine Botschaft verkündet

Das was ich suche ist irgendwo da draußen
Aber ich seh's noch nicht
Hör immer nur rauschen
Hör immer nur rauschen

Kann ich mich selbst an den Teufel verkaufen?
Ich kann's noch nicht
Hör immer nur rauschen

Bisher wart' ich allein in der Stille
Mich packt der Hunger, er lässt mir kein' Frieden
Ich ess noch n' Reiskeks aus einer angebrochenen Packung
Sie sind so fad und geschmacklos wie meine Verfassung
Ich schnapp mir ein Buch aus dem Regal an der Wand
Kann mich nicht konzentrieren, leg's gleich wieder aus der Hand
Trink den alten Tee aus, stell die Tasse ab, und
Erkenn' er war so fad und geschmacklos wie meine Verfassung
Ich bin alt geworden, die Verwesung hat eingesetzt
Nicht mal eine lange Dusche rettet mich jetzt
Vor dem Geruch, ich kann ihn nicht abwaschen
Wie ein kränkelnder Igel die eigenen Stacheln
Ich warte auf den Anruf, ich weiss, dass er wichtig wird
Dass er ein paar Rätsel lösen und mich weiterbringen wird
Der Donner wird lauter, Blitze erhellen den Himmel
Als endlich das Telefon klingelt

Das was ich suche ist irgendwo da draußen
Aber ich seh's noch nicht
Hör immer nur rauschen
Hör immer nur rauschen

Kann ich mich selbst an den Teufel verkaufen?
Ich kann's noch nicht
Hör immer nur rauschen

Ich kann meine innere Aufruhr nicht bändigen
Die Antworten sind zu überwältigend
Plötzlich streikt meine Kehle, plötzlich schwindet die Kraft
Als ob jemand das Kabel herausgerissen hat
Muskeln und Nerven sind nicht mehr koordiniert
Als hätte jemand die CPU sabotiert
Ich hätte die Beine in die Hand nehmen und weglaufen sollen
Hätte nicht abnehmen und erst recht nicht losreden sollen
Aber getan ist getan, jetzt ist es zu spät
Die Zeit hat sich sprunghaft weiterbewegt
Und in dieser Nacht, in der sich alles fügte
Wog die Wahrheit schwerer als jede Lüge

Ich hör immer nur rauschen
Ich hör immer nur rauschen



Credits
Writer(s): Sascha Oberhuber
Lyrics powered by www.musixmatch.com

Link